Nun steht fest, welche Bankenvertreter in der vom Bundesrat eingesetzten erweiterten Finanzplatz-Expertengruppe sitzen. Das Finanzdepartement (EFD) hat heute die personelle Zusammensetzung der Gruppe bekannt gegeben. Mit dabei ist auch Beat Oberlin von der Basellandschaftlichen Kantonalbank.
Die Banken vertreten Patrick Odier, Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung, Urs Rohner (Credit Suisse) und als dessen Stellvertreter Axel Weber (UBS) sowie Beat Oberlin (Basellandschaftliche Kantonalbank).
Die weiteren Wirtschaftsvertreter sind Urs Berger (Versicherungsverband und Schweizerische Mobiliar), Martin Senn (Zurich Insurance), Martin Neese (Forum SRO), Michel Demaré (SwissHodings) und Henrique Schneider (Gewerbeverband).
Die Behörden vertreten Jean-Pierre Danthine, Vizepräsident des Nationalbankdirektoriums, Mark Branson (FINMA), Susanne Kuster (Bundesamt für Justiz), Jürg Lindenmann (Direktion für Völkerrecht), Eric Scheidegger (SECO), Jacques de Watteville (Staatssekretariat für internationale Finanzfragen), Adrian Hug (Steuerverwaltung) und Daniel Roth (Finanzdepartement).
Unter Brunettis Leitung
Der Bundesrat hatte im September beschlossen, eine Expertengruppe mit Wirtschaftsvertretern einzusetzen, welche die Zukunftsperspektiven des Finanzplatzes analysieren und Empfehlungen formulieren soll. Als Vorsitzenden ernannte er Professor Aymo Brunetti und als Vertreterin der Wissenschaft Professorin Susan Emmenegger.
Vorher war eine von Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf eingesetzte Expertengruppe tätig, die ebenfalls unter Leitung Brunettis stand. Diese präsentierte im Juni einen Bericht, in welchem sie der Schweiz Schritte hin zum automatischen Informationsaustausch empfahl. Mit der EU sollte die Schweiz aus Sicht der Experten schon vor Einführung eines globalen Standards über den automatischen Informationsaustausch verhandeln.
Von bürgerlicher Seite wurde verschiedentlich kritisiert, dass der Gruppe keine Bankenvertreter angehörten. Der Bundesrat setzte in der Folge die breiter abgestützte Expertengruppe ein. Die Tätigkeit der Gruppe ist bis Ende 2014 befristet. Bei Bedarf kann sie weitere Expertinnen und Experten anhören.
Strukturwandel im Finanzsektor begleiten
Die Experten sollen sich losgelöst vom Tagesgeschäft sowohl mit den Herausforderungen an den Finanzplatz befassen. Der Fokus liegt zum einen auf der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Finanzstandortes Schweiz durch eine Verbesserung der inländischen Rahmenbedingungen. Dadurch solle der Strukturwandel im Finanzsektor und in der Realwirtschaft begleitet werden, schreibt das EFD.
Zum anderen soll der Marktzugang im Ausland gewahrt oder verbessert werden, «mit Blick auf die Erhaltung und Förderung der Wertschöpfung international ausgerichteter Tätigkeiten am Standort Schweiz».