Die Welt zu Gast in Südkorea: Begleitet von einem Appell für einen besseren Schutz der Meere wurde am Freitag in der Küstenstadt Yeosu die Weltausstellung Expo 2012 eröffnet.
Nach der grossen „World Expo“ im chinesischen Shanghai vor zwei Jahren handelt es sich bei der Ausstellung in Yeosu um eine kleinere „International Expo“. Das Programm bis zum 12. August besteht aus einer Mischung aus Information und Unterhaltung. Es nehmen mehr als 100 Länder und internationale Organisationen teil.
Die Schweiz präsentiert sich als „Wasserschloss Europas“. Dazu stellt sie einen Felsen aus dem Monte-Rosa-Massiv und einen 4000 Jahre alten Eisbohrkern eines Schweizer Gletschers in ihrem Pavillon aus. Das Gletscherstück ist in einem Kälteraum mit einer gefühlten Temperatur von minus zehn Grad zu bewundern. Es soll aufzeigen, wie die Schweiz das Eis wissenschaftlich erforscht.
Ozeane und Küsten von grosser Bedeutung
Es sei das erste Mal, dass eine Expo sich so intensiv mit dem Meer und den Küsten beschäftige, sagte Südkoreas Präsident Lee Myung Bak am Freitag anlässlich der bunten Eröffnungsfeier. Auf dem Expo-Gelände an einem sanierten Hafenbecken erklärte er daraufhin die Ausstellung vor etwa 4000 geladenen Gästen für lanciert.
Die Expo sei ein dringender Aufruf, die Weltaufmerksamkeit auf die Ozeane und Küsten zu lenken, sagte seinerseits der Generalsekretär des Internationalen Ausstellungsbüros (BIE), Vicente Loscertales. Für das Leben auf unserem Planeten seien sie unverzichtbar, erläuterte er in seiner Rede an der Eröffnungsshow.
Bis zu zehn Millionen Besucher erwartet
Die Veranstalter hoffen, im Verlauf der drei Monate bis zu zehn Millionen Menschen nach Yeosu zu locken. Darunter befinden sollen sich mehr als eine halbe Million ausländische Touristen – in erster Linie aus China und Japan. Die Stadt selbst zählt rund 300’000 Einwohner und liegt im untersten Süden des Landes.
Mit der Expo hofft Südkorea, auch die regionale Entwicklung vorantreiben und seine Südküste zu einer internationalen Tourismusattraktion machen zu können.