400’000 Menschen haben am ersten Wochenende nach der Eröffnung die Expo in Mailand besucht. Massen drängten sich in langen Schlangen an den Eingängen zum Gelände und tummelten sich zwischen den Pavillons.
Der Erfolg der Leistungsschau in diesen ersten Tagen übertraf die Erwartungen der Organisatoren. «Wir haben bereits elf Millionen Karten für die Expo verkauft», berichtete Expo-Regierungskommissär Giuseppe Sala. Er rechnet mit 20 Millionen Besuchern bis zum Ende der Weltausstellung am 31. Oktober.
Nach Krawallen von Expo-Gegnern, die am Freitagnachmittag zu schweren Verwüstungen im Zentrum Mailands geführt hatten, wird auf Hochtouren ermittelt.
Fünf Franzosen wurden am Sonntag in Genua festgenommen. Sie sollen bei Zusammenstössen zahlreiche Autos zerstört haben. Ihnen werden Widerstand gegen die Polizei und Verwüstungen vorgeworfen. Die Polizei beschlagnahmte das Auto der vier Männer und ihrer Begleiterin. Fünf weitere Anarchisten waren bereits am Freitag nach den Zusammenstössen festgenommen worden.
Der Präsident der Lombardei, Roberto Maroni, kündigte an, dass die Region 1,5 Millionen Euro Entschädigung für die schweren Sachschäden zur Verfügung stellen wird, die von den Randalierern verursacht wurden.
Mailänder säubern Krawallspuren
20’000 Mailänder versammelten sich am Sonntag, um die Strassen und die beschmierten Wände von Gebäuden zu säubern. «Das ist unsere Form des Protests gegen die Randalierer», betonten einige Jugendliche.
Die schweren Ausschreitungen hatten am Freitag die Eröffnung der Weltausstellung überschattet. Die Polizei ging mit Tränengas gegen Demonstranten vor, die während eines Protestzuges unter dem Motto «No Expo» Scheiben einwarfen sowie Autos und Mülltonnen anzündeten.
Die Krawalle verwandelten Teile des Stadtzentrums in ein Schlachtfeld. Brände wurden mit Wasserwerfern gelöscht, darunter ein Feuer in einer Bankfiliale. Vermummte und mit Gasmasken ausgerüstete Demonstranten attackierten die Polizei und zündeten Rauchbomben.
Viele Expo-Gegner kritisieren die hohen Kosten der Ausstellung, das Betonieren des Areals im Nordwesten Mailands sowie die Beteiligung grosser Lebensmittelkonzerne als Sponsoren.