Exportrisikoversicherung des Bundes muss Millionen bezahlen

Die Schweizerische Exportrisikoversicherung (SERV) muss für ein gescheitertes Solarprojekt in Spanien gerade stehen und einer Schweizer Firma Millionen bezahlen. Auch in Griechenland steht ein Solarprojekt auf der Kippe, das für die SERV teuer werden könnte.

Die Schweizerische Exportrisikoversicherung muss tief in die Tasche greifen (Symbolbild) (Bild: sda)

Die Schweizerische Exportrisikoversicherung (SERV) muss für ein gescheitertes Solarprojekt in Spanien gerade stehen und einer Schweizer Firma Millionen bezahlen. Auch in Griechenland steht ein Solarprojekt auf der Kippe, das für die SERV teuer werden könnte.

Die Schweizer Exportfirma, die in der Solarbranche tätig ist, hat wegen dem Projekt in Spanien mit massiven Zahlungsrückständen zu kämpfen. Diese werden von der SERV abgedeckt. Nun sei es „leider bei dem Projekt in Spanien zu einem Schadenfall“ gekommen, bestätigte Sprecherin Sonja Kohler Müller am Donnerstag einen Bericht von Schweizer Radio DRS.

Bereits 2011 habe die SERV einen Teil dieses Schadens übernehmen müssen, dieses Jahr nun eine zweite Rate, und weitere Zahlungen seien absehbar, sagte sie. Es handle sich um eine mögliche Schadenssumme von 30 bis 40 Mio. Euro. Um welche Schweizer Firma es sich handelt, wollte Kohler Müller nicht sagen.

Auch das Exportland Griechenland wird seit 2006 zunächst von der Vorgängerorganisation und später von der SERV abgedeckt. Dies könnte nun für die Exportrisikoversicherung teuer zu stehen kommen. In Griechenland droht ein weiteres Solarprojekt, bei dem die gleich Firma mit Zahlungsrückständen in erheblichem Umfang kämpft, zu scheitern. Der Schaden wird hier auf 50 Mio. Euro geschätzt.

Erstmals Unternehmensverlust

Die Höhe des Schadens ist für die SERV ungewöhnlich. 2007 zahlte die SERV eine Schadenssumme von 12 Mio. Franken, 2008 und 2009 musste die Versicherung für gar keine Schäden aufkommen, 2010 zahlte sie 6 Mio. Franken an Schweizer Exportfirmen, im vergangenen Jahr 18 Mio. Franken.

Allerdings wurden bereits 2010 für zu erwartende Schäden, vor allem für die Projekte in Spanien und Griechenland, Rückstellungen von 123 Mio. Franken vorgenommen. Dies hat erstmals in der Geschichte der Exportrisikoversicherung 2011 zu einem Unternehmensverlust geführt (-55,2 Mio. Franken).

Aufgrund der ungewissen Lage in den beiden Krisenländern Spanien und Griechenland hat sich die SERV nun dazu entschlossen, eine Deckungslimite in diesen Ländern festzulegen. Für Spanien liegt die Grenze bei 300 Mio. Franken. Der Betrag ist gemäss der SERV-Sprecherin bereits zur Hälfte ausgeschöpft.

Die Limite für Zahlungen im griechischen Exporthandel liegt bei 130 Mio. Franken. Dieser Betrag ist beinahe ausgeschöpft, hiess es am Donnerstag.

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