Der britische Extremschwimmer Ben Hooper hat seine Reise durch den Atlantik angetreten. Mit den Worten «Los geht’s» warf sich der 38-Jährige am Sonntag im westafrikanischen Dakar in die Fluten und machte sich auf die 3000 Kilometer lange Reise nach Brasilien.
Die Strecke zwischen Afrika und Südamerika will er in 140 Tagen zurücklegen. Hooper hat sich für die Rekordleistung drei Jahre lang vorbereitet. Er unternimmt den riskanten Trip mit einem Begleitboot, zu dessen elfköpfiger Besatzung auch ein Arzt zählt. Pro Tag will er bis zu zehn Stunden schwimmen. «Darauf habe ich lange gewartet», sagte er zum Abschied.
Gegen die unbekannte Zahl von Haien, denen er im Atlantik begegnen dürfte, wappnet sich Hooper mit zwei Methoden. Die Räuber sollen durch den Geruch von künstlichem, verrottetem Hai-Fleisch und durch ein Kabelsystem abgeschreckt werden, das elektrische Signale aussendet. Für seine Schwimmleistung wird Hooper jeweils 12’000 Kalorien aus Soldaten-Verpflegung und Energy Drinks zu sich nehmen.
Grenzerfahrungen als Motivation
Auf die Frage nach seiner Motivation führt Hooper diverse Grenzerfahrungen an. Er sei als Frühchen auf die Welt gekommen und fast an Lungenschwäche gestorben. Dann sei er mit fünf Jahren fast in einem Swimmingpool ertrunken, sagte Hooper im Vorfeld der Reise. Seinen Beruf als Polizist hatte er mit knapp 30 Jahren wegen einer Depression aufgegeben.
Ob Hoopers Atlantikquerung im Falle des Gelingens ein Weltrekord wäre, dürfte umstritten sein. 1998 nahm der Franzose Benoît Lecomte für sich in Anspruch, von Massachusetts nach Grossbritannien geschwommen zu sein. Lecomte legte auf den Azoren eine einwöchige Pause ein, der von ihm beanspruchte Rekord wurde vom Guinness-Rekordverzeichnis nicht anerkannt.