EZB senkt erneut Leitzins für die Euro-Zone

Im Kampf gegen die Konjunkturabschwächung hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins für die Euro-Zone erneut gesenkt. Die Bank reduzierte den Zinssatz von 1,25 Prozent auf 1,0 Prozent, wie sie nach der Sitzung des EZB-Rats am Donnerstag mitteilte.

Die Europäische Zentralbank in Frankfurt am Main (Bild: sda)

Im Kampf gegen die Konjunkturabschwächung hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins für die Euro-Zone erneut gesenkt. Die Bank reduzierte den Zinssatz von 1,25 Prozent auf 1,0 Prozent, wie sie nach der Sitzung des EZB-Rats am Donnerstag mitteilte.

Bereits Anfang November hatte die EZB das Zinsniveau um einen Viertelprozentpunkt abgesenkt. Nach der neuerlichen Reduktion hat der Leitzins nun erstmals seit April dieses Jahres wieder seinen historischen Tiefstand erreicht.

Der Schritt war allgemein erwartet worden, denn tiefe Zinsen können der Abschwächung der Konjunktur in der Euro-Zone entgegenwirken. Die EZB erwartet für das kommende Jahr in der Euro-Zone nur noch ein leichtes Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 0,3 Prozent. Im September war die EZB noch von einem Plus von 1,3 Prozent ausgegangen.

Für das laufende Jahr rechnet die Notenbank mit einem Wachstum der Wirtschaftsleistung von 1,6 Prozent. Nach dem schwachen kommenden Jahr dürfte die Konjunktur gemäss den Prognosen 2013 wieder anspringen und um 1,3 Prozent wachsen.

Längerfristige Kredite

An einer Medienkonferenz kündigte EZB-Präsident Mario Draghi ausserdem weitere Hilfen für die Banken an. Diese können sich bis zu einer Laufzeit von drei Jahren Geld in unbegrenzter Höhe von der EZB leihen.

Dabei soll es einen festen Zinssatz geben, der sich am Leitzins der Zentralbank orientiert. „Das soll die Funktionsfähigkeit des Geldmarktes erhalten“, sagte Draghi. Bislang stellt die EZB für maximal ein Jahr Liquidität zur Verfügung.

Die Banken müssen zudem weniger Geld als Sicherheit bei der EZB hinterlegen, wodurch mehr Kredite ausgereicht werden können. Die sogenannte Mindestreserveanforderung werde auf 1 Prozent halbiert, sagte Draghi. Ausserdem werden von Banken künftig geringere Sicherheiten als Gegenleistung für Zentralbankgeld verlangt.

„Weder ewig noch unbegrenzt“

Draghi beteuerte an der Medienkonferenz zudem erneut, dass die EZB nicht in unbegrenztem Ausmass Staatsanleihen von überschuldeten Euroländern kaufen werde. „Das Programm läuft weder ewig noch ist es unbegrenzt“, bekräftigte er.

Nächster Artikel