Fabian Cancellara trotz verpasstem Sieg zufrieden

Fabian Cancellara kämpft bei seinem Heimspiel in der 16. Etappe der Tour de France wie erwartet um den Etappensieg mit. Der Lokalmatador zeigt sich mit dem 6. Rang zufrieden.

Fabian Cancellara kämpft bei seinem Heimspiel in der 16. Etappe der Tour de France wie erwartet um den Etappensieg mit. Der Lokalmatador zeigt sich mit dem 6. Rang zufrieden.

Nur weil die Rundfahrt in seiner Heimat Halt gemacht hat, ist Cancellara überhaupt noch zu dieser Tour de France gestartet. Und wie von den Organisatoren und den Tausenden Zuschauern am Streckenrand erhofft, tauchte Cancellara bei der Ein-Kilometer-Marke unmittelbar nach der letzten Steigung, dem Aargauerstalden, in den vordersten Positionen der Spitzengruppe auf.

Cancellara verhielt sich bei der Anfahrt in die Bundesstadt taktisch clever, nachdem sein ursprünglicher Plan («Ich wollte eigentlich in eine Fluchtgruppe») nicht funktioniert hatte. Der vierfache Zeitfahr-Weltmeister versteckte sich im Feld und sparte seine Kräfte für das Finale auf. Und als die Entscheidung anstand, war Cancellara da. Mit ihm allerdings auch alle anderen Klassiker-Spezialisten, für welche die Etappenankunft in Bern wie gemacht war.

«Ich habe alles gegeben und war nicht schlecht platziert. Aber für den Sieg hätte es am Ende noch eine Luftblase mehr gebraucht», resümierte Cancellara nach der Zielankunft vor dem Stade de Suisse. Der 35-jährige Berner war mit dem Resultat dennoch zufrieden. «Am Ende waren die besten der besten Klassiker-Spezialisten vorne. Und wenn die miteinander um den Sieg kämpfen, ist es immer schwierig.» Es gewann schliesslich der Slowake Peter Sagan um Reifenbreite vor dem Norweger Alexander Kristoff.

Es sei speziell, dass die Tour de France zum Abschied der Karriere vor seiner Haustüre durchfahre, hatte Cancellara schon lange vor dem Start der Tour de France verkündet. Er war das Aushängeschild der Etappenankunft, nicht nur von offizieller Seite. Am Aargauerstalden, der steilen Rampe kurz vor dem Ziel, dankten ihm seine Fans mit einem grossen Herzen und dem Spruch «Danke Fabian».

«Bern hat die Rennfahrer sehr schön empfangen», sagte Cancellara denn auch. Seine letzte Zielankunft vor heimischem Publikum – der Berner tritt Ende dieser Saison zurück – konnte Cancellara aber gleichwohl nicht geniessen. «Viele Emotionen gab es nicht, die Konzentration galt dem Rennen. Es war heiss und schnell. Da kannst du nicht darüber nachdenken, was noch alles kommt. Aber ich werde mich dann sicher später daran erinnern.»

Cancellara bestätigte zudem, dass er am Ruhetag (noch) nicht aus der Tour aussteigt und am Mittwoch, wenn die Rundfahrt Bern in Richtung Wallis wieder verlässt, die 17. Etappe in Angriff nimmt. Den heimischen Radfans bietet sich also noch eine allerletzte Gelegenheit, Cancellara in Aktion zu sehen.

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