Rad. Die Verletzung war offensichtlich zu gravierend. Fabian Cancellara biss im Zeitfahren auf die Zähne, doch die angestrebte Medaille errang er nicht. Der Berner Titelverteidiger, der sich am Samstag im Strassenrennen bei seinem Sturz eine schwere Prellung an der Schulter zugezogen hatte, wurde im Kampf gegen die Uhr nur Siebenter. Bereits bei der Zwischenzeit nach 18,4 der insgesamt 44 Kilometer hatte sich abgezeichnet, dass es Cancellara nicht reichen würde. Olympiasieger wurde der britische Favorit Bradley Wiggins, der Gesamtsieger der Tour de France. Wiggins holte sich erstmals Gold auf der Strasse, nachdem er auf der Bahn 2004 und 2008 schon dreimal Olympiasieger geworden war. Wiggins siegte 42 Sekunden vor dem Deutschen Weltmeister Tony Martin. Bronze ging an Wiggins Landsmann Chris Froome. Michael Albasini, der zweite gestartete Schweizer, belegte den 30. Schlussrang. (Mi/17.10)
Tennis. Roger Federer steht im Viertelfinal. Der Weltranglisten-Erste schlug den Usbeken Denis Istomin, die Nummer 35 im Ranking, 7:5, 6:3. Nächster Gegner von Federer ist der amerikanische Aufschlag-Spezialist John Isner, die Nummer 10 des Turniers. Ausgeschieden sind die Schweizer aus dem Doppel. Roger Federer/Stanislas Wawrinka, die Olympiasieger von Peking, verloren den Achtelfinal gegen die Israeli Jonathan Erlich/Andy Ram nach imponierendem Beginn mit 6:1, 6:7 (5:7), 3:6. (Mi/15.50/19.20)
Fussball. Die Schweizer Olympia-Auswahl muss die Heimreise antreten. Im letzten Gruppenspiel gegen Mexiko erlitten die Schweizer eine 0:1-Niederlage. Lange hatten die Schweizer recht gut gespielt, doch wirklich torgefährlich waren sie nicht. Die Mexikaner dagegen trafen in der 69. Minute, wonach die Partie entschieden war. Die Schweizer hätten das Spiel gewinnen müssen, um die Viertelfinals zu erreichen. Neben Mexiko kam in der Schweizer Gruppe B auch Südkorea, das am letzten Spieltag gegen Gabun ein 0:0 erreichte, eine Runde weiter. (Mi/19.55)
Fechten. Fabian Kauter und Max Heinzer, die als Nummern 2 und 5 der Weltrangliste Hoffnungen auf einen Medaillengewinn hegen durften, schieden in den Achtelfinals aus. Der Berner Kauter, der für die erste Runde ein Freilos zugesprochen erhalten hatte, scheiterte mit am Franzosen Yannick Borel mit 11:15. Der Schwyzer Heinzer unterlag dem Venezolaner Ruben Limardo Gascon 11:15. Limardo zog danach gleich durch. Er wurde als erster Fechter seines Landes Olympiasieger. Letztmals hatte Venezuela vor 44 Jahren einen Goldmedaillengewinner gestellt. Gold im Säbelfechten der Frauen ging an die Südkoreanerin Kim Ji-Yeon. (Mi/12.35/13.00/22.25)
Turnen. Der Schweizer Claudio Capelli überzeugte auch im Mehrkampf-Final. Mit der fast genau gleichen Note wie in der Qualifikation beendete er den Wettkampf auf Platz 17. Besser als Capelli klassierte sich bei Olympia im Mehrkampf letztmals Sepp Zellweger 1984 in Los Angeles als Elfter, wobei damals aber einige starke Nationen die Spiele boykottierten. Gold eroberte sich der Japaner Kohei Uchimura, vor dem Deutschen Marcel Nguyen und dem Amerikaner Danell Leyva. Uchimura holte erstmals Gold an Olympischen Spielen, nachdem er schon dreimal an Weltmeisterschaften den Mehrkampf gewonnen hatte. (Mi/20.05)
Schwimmen. Die 100 m Crawl, auch im Schwimmsport die Königsdisziplin, gingen mit dem Sieg des Amerikaners Nathan Adrian zu Ende. Knapper hätte die Entscheidung allerdings nicht fallen können. Um einen Hunderststel verwies Adrian den australischen Weltmeister James Magnussen auf Platz 2. Die Finals vom Mittwoch hatten gleich mit einem Weltrekord begonnen. Der ungarische Weltmeister Daniel Gyurta holte sich über 200 m Brust in 2:07,28 Sekunden Gold, womit er die drei Jahre alte Bestmarke des Australiers Christian Sprenger um drei Hundertstel verbesserte. Auch bei den Frauen gab es einen Weltrekord. In den Halbfinals senkte die Amerikanerin Rebecca Soni die neue Weltbestmarke über 200 m Brust auf 2:20,00. Im Final über 200 m Delfin gewann die Chinesin Jiao Liuyang Gold. Die Staffel über 4 mal 200 m Crawl wurde wie erwartet eine Beute der USA. (Mi/21.45/22.20)
Judo. Für Juliane Robra endete der Auftritt in der Klasse bis 70 Kilo bereits nach dem ersten Kampf. Die Genferin unterlag nach einem Freilos in den Sechzehntelfinals der Südkoreanerin Hwang Ye-Sul, der dreifachen Asien-Meisterin, durch eine Yuka-Wertung mit 0:1. Juliane Robra, 2010 und 2012 jeweils EM Dritte, hatte sich einen Diplomrang zum Ziel gesetzt gehabt. Gold ging an die Französin Lucie Décosse. Bei den Männern wurde in der Klasse bis 90 kg Song Dea-Nam aus Südkorea Olympiasieger (Mi/12.45/18.00)
Kanu. Mike Kurt schaffte es auch im dritten Anlauf nicht, sich erstmals bei Olympischen Spielen für den Final im Kajak-Einer zu qualifizieren. Der 32-Jährige war in seinem Halbfinal-Lauf zunächst vielversprechend unterwegs, passierte dann jedoch ein Tor nicht korrekt und wurde mit einer 50-Sekunden-Zeitstrafe belegt. Letztlich belegte er Rang 13. 2004 in Athen war Kurt nach seinem Sieg im Vorlauf ebenfalls im Halbfinal gescheitert, vor vier Jahren in Peking blieb der gebürtige Berner bereits in der Qualifikation hängen. Gold holte sich der Italiener Daniele Molmenti (Mi/16.00)
Rudern. Der Schweizer Doppelvierer mit Augustin Maillefer, Nico Stahlberg, Florian Stofer und André Vonarburg blieb im Halbfinal absolut chancenlos und schied aus. Schon nach einem Viertel der Gesamtdistanz von 2000 m war das Schweizer Boot weit zurückgebunden. Am Ende belegte das Quartett abgeschlagen den letzten Rang. Die ersten Ruder-Finals bescherten dem Deutschland-Achter die erste Goldmedaille seit 1988. In der Königsdisziplin siegten die Deutschen vor Kanada und Grossbritannien. Den grössten Jubel heimsten indes Helen Glover und Heather Stanning ein. Im Zweier ohne fuhr das Duo an den Heimspielen das erste Gold für Grossbritannien ein. Im Doppelvierer der Frauen landete die Ukraine einen Favoritensieg. (Mi/11.55/15.45)
Beachvolleyball. Sascha Heyer/Sébastien Chevalier bezogen zum Abschluss der Vorrunde die erste Niederlage. Das Spiel um den Gruppensieg verloren sie gegen die Deutschen Julius Brink/Jonas Reckermann mit 14:21, 16:21. Die Qualifikation für die Achtelfinals hatten Heyer/Chevalier schon vorher auf sicher. Simone Kuhn/Nadine Zumkehr verloren ihr letztes Gruppenspiel gegen die Russinnen Anastasia Wassina/Anna Wosakowa 17:21, 21:19, 9:15. Die beiden Schweizerinnen qualifizierten sich als Gruppendritte knapp für die K.o.-Phase. (Mi/16.30/22.50)
Segeln. Die Genferin Nathalie Brugger erreichte in der Klasse Laser Radial in der sechsten Regatta als Zehnte ihr bisher bestes Teilergebnis. In der Gesamtwertung verbesserte sie sich dadurch um fünf Positionen. Neu liegt die Westschweizerin auf dem 13. Zwischenrang. Der Windsurfer Richard Stauffacher liegt nach vier Wettfahrten praktisch unverändert auf Platz 16. (Mi/18.00)
Schiessen. Die Thurgauerin Heidi Diethelm Gerber verpasste auch mit der Sportpistole über 25 m den Final der besten acht klar. Sie klassierte sich in der Qualifikation mit 575 Punkten im 29. Rang. Die 43-Jährige, die im Vorjahr in dieser Disziplin Europameisterin geworden war, belegte nach dem Präzisionsschiessen den 18. Platz. Beim anschliessenden Schnellfeuer fiel sie dann um elf Positionen im Klassement zurück. Bei ihrem ersten Wettkampf am Sonntag mit der Luftpistole über 10 m hatte Diethelm Gerber den 35. Platz belegt. Gold ging an die Südkoreanerin Kim Jangmi. (Mi/14.35/17.15)
Schwimmen. David Karasek schied bei seiner Olympia-Premiere über 200 m Lagen im Vorlauf aus. Der 24-jährige Aargauer aus Meisterschwanden verbesserte zwar den eigenen Schweizer Rekord mit 2:01,35 Sekunden um 44 Hundertstel, als Gesamt-28. von 36 Startern verpasste er die Halbfinals der besten 16 jedoch klar. Letztlich fehlten Karasek 1,07 Sekunden. (Mi/12.30)
Leichtathletik. Die Sprinterin Jacqueline Gasser muss verletzungsbedingt auf einen Start in London verzichten. Für die Bündnerin wird Marisa Lavanchy nachselektioniert. Gasser, Mitglied der Schweizer 4×100-m-Staffel, erlitt in der hinteren rechten Oberschenkelmuskulatur einen Muskelfaserriss. Die 22-Jährige galt im Schweizer Quartett als gesetzt. Ersetzt wird sie durch die gleichaltrige Marisa Lavanchy. Die Sprinterin aus Nyon wird am Freitag gemeinsam mit den anderen Staffelläuferinnen nach London reisen. (Mi/13.30)
Bogenschiessen. Für den Walliser Bogenschützen Axel Müller ist der olympische Wettkampf nach der ersten Runde zu Ende. Der 20-Jährige unterlag im 1/32-Final dem Südkoreaner Oh Jin-Hyek, der die Qualifikation im 3. Rang abgeschlossen hatte, 0:6. (Mi/12.35)
Rad. Die bereits 39-jährige Kristin Armstrong entschied wie schon vor vier Jahren in Peking das olympische Zeitfahren der Frauen für sich. Nach 29 km entschieden 15 Sekunden zugunsten der Amerikanerin und gegen die Deutsche Judith Arndt, die in Peking ebenfalls den 2. Platz erreicht hatte. Wie schon im Strassenrennen gewann Olga Sabelinskaja die Bronzemedaille. Die Russin ist die Tochter von Sergej Suchorutschenkow, dem Olympiasieger von 1980 in Moskau. (Mi/14.55)
Tischtennis. Die Chinesin Li Xiaoxia, als Nummer 2 gesetzt, eroberte sich Gold in der ersten Entscheidung an der Tischtennis-Platte. Im Final des Frauen-Einzels schlug sie die Teamkollegin und Weltmeisterin Ding Ning überraschend klar 4:1. (Mi/17.55)
Wasserspringen. Chinas Wasserspringer sind in London weiter eine Klasse für sich. Sie entschieden auch den vierten Bewerb für sich. Qin Kai und Luo Yutong holten im Synchron-Bewerb vom Drei-Meter-Brett den vierten chinesischen Olympiasieg. (Mi/17.45)
Gewichtheben. Nordkorea errang dank Rim Jong-Sim in der Frauen-Klasse bis 69 kg seine bereits dritte Goldmedaille im Gewichtheben. Bei den Männern sicherte sich in der Klasse bis 77 kg der Chinese Lu Xiaojun mit Weltrekord im Zweikampf und im Reissen Gold. (Mi/22.30)
Allgemeines. Im Medaillenspiegel haben die Chinesen ihre Führung ausgebaut. Mit 17 Gold-, 9 Silber- und 4 Bronzemedaillen liegen sie nach 73 der 302 Entscheidungen vorne. Dahinter liegen die USA (12/8/9) und Südkorea (6/2/4). 49 Nationen haben zumindest eine Medaille gewonnen. Die Schweiz, die einen sportlich besonders tristen Nationalfeiertag erlebte, gehört nicht zu diesem Kreis. (22.35)