Die Luzerner Bob-Steuerfrau Fabienne Meyer muss weiterhin auf ihren ersten Gewinn einer WM-Medaille warten.
In Lake Placid, New York (USA), sind ihre ehrgeizigen Pläne nicht aufgegangen. Als Hauptproblem entpuppten sich die mässigen Startzeiten.
Meyer war vor den Titelkämpfen im Olympia-Gastgeberort von 1932 und 1980 verbal in die Offensive gegangen. Sie hatte gemeint, dass die Zeit reif sei, um bei Weltmeisterschaften endlich aufs Podest zu steigen. Ihre Zuversicht war durchaus berechtigt, war sie doch mit ihrer Stamm-Anschieberin Hanne Schenk in der abgelaufenen Weltcup-Saison an vier von acht Stationen unter die Top 3 vorgestossen. Die 30-Jährige wies eine hohe Konstanz nach. Und sie hatte geglaubt, dass sie Mängel in der Anlaufspur auf einer solch schwierigen Bahn wie Lake Placid dank sauberen Leistungen an den Lenkseilen würde kompensieren können.
Meyer hat sich offenbar getäuscht. Die Differenz zum Podest betrug in der Endabrechnung gleich 69 Hundertstelsekunden. Der Abstand war kontinuierlich angewachsen. Die Fahrfehler der vor ihr klassierten Pilotinnen waren nicht derart grob, als dass eine markante Start-Hypothek wettzumachen gewesen wäre.
Der Zürcher Anschieberin Hanne Schenk war es bewusst, dass sie mehr hätte beitragen müssen, um einen Exploit Tatsache werden zu lassen. Sie habe es nicht geschafft, beim Saison-Höhepunkt in Top-Form zu sein. Ihre Athletik-Werte hätten im Verlaufe des Winters stagniert.
Am zweiten Wettkampf-Tag ist das WM-Klassement in Lake Placid nicht mehr durcheinandergewirbelt worden. Die Teams hatten ihre Positionen bereits am Freitag bezogen. Kaillie Humphries, ihres Zeichens Olympiasiegerin von Vancouver, und Jennifer Ciochetti sicherten Kanada in der Dunkelheit und bei leichtem Schneefall das erste WM-Gold in der Geschichte des Frauen-Bobsports. Die Ehre der hoch eingestuften Deutschen rettete Sandra Kiriasis mit Platz 2. Bronze holte sich zur Freude des Heim-Publikums die Amerikanerin Elana Meyers.