Der Regatta-Kanute Fabio Wyss hofft an den Sommerspielen in Rio de Janeiro auf Wellen. Dann sind seine Chancen grösser, sich im Kajak-Einer über 1000 m den Traum vom Olympia-Diplom zu verwirklichen.
Wyss ist sich jedoch bewusst, dass es dafür einen optimalen Rennverlauf braucht. Deshalb ist sein primäres Ziel, den Sprung in die Top 15 zu schaffen. Das ist realistisch, belegte er doch an der WM im vergangenen Jahr in Mailand im 1000-m-Rennen den 13. Platz . «Ich bin mir nicht ganz sicher, wie mein Form ist, ob ich auf dem gleichen Level bin wie an der letztjährigen WM.»
Wyss hatte erst Mitte Juli erfahren, dass er an die Olympischen Spiele darf, da er an der europäischen Olympia-Qualifikation in Duisburg keines der letzten beiden Tickets für Rio ergattert hatte. In Deutschland war er wegen eines viralen Infekts deutlich unter seinem Leistungsniveau geblieben. Er wusste allerdings, dass er eventuell wegen gedopten Athleten nachrücken könnte und hielt sich deshalb fit. Das zahlte sich.
Wyss ist bereits seit dem vergangenen Samstag in Brasilien, um sich optimal zu akklimatisieren. Der Vorlauf und ein allfälliger Halbfinal stehen am Montag auf dem Programm, der Final geht am Dienstag über die Bühne. Die Wettkämpfe finden in der Lagoa Rodrigo de Freitas statt, also an der gleichen Stätte wie jene der Ruderer. Dass dort nicht ganz einfache Bedingungen herrschen, erachtet er als Vorteil. Da er in der Schweiz immer auf Seen trainiert, ist er sich Wellen gewohnt. Von Anfang Dezember bis Ende März war er in Australien, wo er sich unter Topbedingungen vorbereiten konnte.