Facebook verändert für Nutzer im Teenageralter die Einstellungen zur Privatsphäre. Die Grundeinstellung wird restriktiver: Standardmässig sind Einträge von Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 17 Jahren künftig nur noch für deren «Freunde» sichtbar.
Facebook will künftig Teenager auf ihrer Plattform besser schützen und verändert die Privatsphäre-Einstellungen von 13- bis 17-Jährigen. Künftig sollen derern Beiträge nur noch für Freunde sichtbar sein. Bisher waren deren Einträge automatisch auch für Freunde von Freunden freigegeben. Je nach Netzwerk kann das eine sehr grosse Zahl von Personen sein. Die Änderung gab Facebook am späten Mittwoch in einem Blogeintrag bekannt.
Eine zweite wichtige Änderung ist, dass Teenager zugleich die Möglichkeit bekommen, Einträge öffentlich zu machen – das heisst: für alle sichtbar. Bislang konnten Jugendliche unter 18 Jahren keine Einträge vornehmen, die von allen Facebook-Nutzen gesehen werden konnten. Nun kippt Facebook diese Begrenzung – jedoch mit Warnhinweisen.
Pop-up-Fenster mit Warnung
Wenn Jugendliche einen grösseren Empfängerkreis zulassen, wird ihnen beim ersten Mal ein Warnhinweis angezeigt. Es erscheint ein Pop-up-Fenster in dem es heisst: «Wusstest Du, dass öffentliche Beiträge von jedem gesehen werden können, nicht nur von Personen, die du kennst?»
Ausserdem wird darauf hingewiesen, dass der Nutzer und alle in dem Beitrag markierten Freunde damit Freundschaftsanfragen und Nachrichten von Personen erhalten können, die sie nicht persönlich kennen. Eine kürzere zweite Warnung folgt, wenn man weiterhin öffentliche Einträge publizieren will.
Facebook reagiert auf Druck der Öffentlichkeit
Um Privatsphäre und Datenschutz bei Facebook mit seiner mehr als einer Milliarde Mitglieder gibt es seit Jahren Diskussionen. In den USA stimmte Facebook nach Ermittlungen wegen einer verwirrenden Änderungen der Einstellungen regelmässigen Kontrollen für 20 Jahre zu.
In Europa hat Facebook auf Drängen von Datenschützern die automatische Erkennung der Gesichter von Freunden in Fotos eingestellt. Zugleich hat Gründer Mark Zuckerberg frühere Versuche aufgegeben, die Nutzer zu mehr öffentlichen Einträgen bei Facebook zu drängen.