Eine Schwemme frisch handelbarer Aktien hat den Börsenkurs des weltgrössten Online-Netzwerks Facebook tief ins Minus gedrückt. Am Donnerstag verlor das Papier im frühen New Yorker Handel bis zu 6 Prozent an Wert.
Am Morgen war eine erste Haltefrist abgelaufen. Nach dem Börsengang im Mai dürfen nun zahlreiche Alteigentümer weitere Aktien unters Volk bringen.
Insgesamt könnten bis zu 271 Millionen zusätzliche Aktien auf den Markt drängen. Das ist eine beträchtliche Anzahl: Beim Börsengang selbst waren 421 Millionen Aktien zu je 38 Dollar verkauft worden. Schon am zweiten Handelstag war der Kurs aber eingebrochen und markiert seitdem immer neue Tiefstände.
Interessant ist diese zweite Welle an Anteilsverkäufen vor allem deshalb, weil viele Alteigner im Verwaltungsrat von Facebook sitzen, dem höchsten Firmengremium. Sie haben damit Einblick in den Geschäftsverlauf und die Zukunftsplanungen des weltgrössten Sozialen Online-Netzwerks. Gründer und Firmenchef Mark Zuckerberg darf allerdings zunächst keine weiteren Aktien verkaufen.
Am Donnerstag fiel das Papier unter die markante Marke von 20 Dollar und nahm zwischenzeitlich sogar Kurs auf das bisherige Allzeittief von 19,82 Dollar. Das bedeutet, dass Anleger, die das Papier zum Ausgabekurs gekauft hatten, inzwischen fast die Hälfte ihres Einsatzes verloren haben.
Zuletzt hatte sich vor allem als Problem erwiesen, dass immer mehr Nutzer mit ihren Smartphones auf Facebook zugreifen – auf den kleinen Bildschirmen lässt sich aber kaum Werbung unterbringen. Anzeigen sind die Haupteinnahmequelle von Facebook. Von den 955 Millionen Nutzern kommunizieren inzwischen 543 Millionen mobil mit ihren Freunden und Bekannten auf Facebook.