Das Online-Netzwerk Facebook hat am Freitag versehentlich zahlreiche seiner Nutzer für tot erklärt. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte den Fehler, nachdem die Panne behoben wurde.
«Heute wurde für eine kurze Zeit versehentlich eine Nachricht, die für Gedenk-Accounts gedacht ist, auf anderen Accounts veröffentlicht», sagte der Facebook-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. «Das ist ein schrecklicher Fehler, den wir nun behoben haben.»
US-Medien schätzten, dass rund zwei Millionen der weltweit rund 1,8 Milliarden Facebook-Nutzer auf ihrem Profil fälschlicherweise den Zusatz «In Gedenken an» stehen hatten. Dieser Zusatz erscheint auf den Facebook-Seiten Verstorbener, wenn Angehörige deren Tod melden.
Unter den versehentlich für tot erklärten Nutzern war auch Facebook-Chef Mark Zuckerberg. Die Journalistin Abby Ohlheiser, die bei der «Washington Post» für neue Technologien zuständig ist, war ebenfalls betroffen.
«Ich bin nicht tot»
«Heute Nachmittag hat mein Facebook-Account eine schöne Nachricht an meine Freunde versandt, in der diese aufgefordert wurden, ’sich an mich zu erinnern‘ und ‚Trost in dem zu finden», was andere über mich schreiben. Das Ding ist, ich bin nicht tot“, schrieb Ohlheiser.
In den USA stellten viele Mitglieder Screenshots ihrer Profile mit dem «In-Gedenken-an»-Banner ins Netz, in dem Freunde dazu eingeladen wurden, Trost in Erinnerungen zu finden.
Facebook bietet die Möglichkeit, Profile verstorbener Nutzer in eine Art digitale Mahnmale zu verwandeln. Dafür ist grundsätzlich ein Nachweis erforderlich. Was genau schiefgelaufen war, dass die Gedenknachricht scheinbar wahllos bei einigen Mitgliedern aktiviert wurde, erklärte Facebook nicht.
Nach Angaben des «Guardian» sollte der Text bei tatsächlichen Gedenk-Profilen geändert werden – und landete stattdessen auf den Facebook-Seiten anderer Nutzer. Gefälschte Nachrichten über den Tod von Prominenten sind keine Seltenheit in Online-Netzwerken. Meist werden sie genutzt, um Internet-Nutzern Links mit Schadsoftware dahinter unterzujubeln.