Der Zustrom neuer Nutzer zahlt sich für Facebook in Form von immer höheren Werbeeinnahmen aus. Das soziale Netzwerk wird noch interessanter für Anzeigenkunden. Der Umsatz legte im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 72 Prozent auf 2,5 Mrd. Dollar zu.
Der Gewinn verdreifachte sich auf unter dem Strich 642 Mio. Dollar, wie das Unternehmen am Mittwoch bekannt gab. «Facebooks Geschäft ist stark und wächst», erklärte Gründer und Chef Mark Zuckerberg am Firmensitz im kalifornischen Menlo Park.
Das Ergebnis war besser als Analysten erwartet hatten. Die Aktie stieg nachbörslich um 3 Prozent auf mehr als 63 Dollar. Zum Vergleich: Beim Börsengang vor zwei Jahren hatte das Papier 38 Dollar gekostet. Das anziehende Werbegeschäft auf Smartphones sorgte schon seit einiger Zeit für gute Stimmung unter den Anlegern.
Über eine Milliarde Mobilnutzer
Mittlerweile greifen 1,01 Milliarden Menschen weltweit über mobile Geräte auf Facebook zu. Diese Gruppe wächst damit weit schneller als die Gesamtzahl der Facebook-Nutzer – also auch jene eingerechnet, die sich über ihren Computer einloggen. Insgesamt kam das Netzwerk Ende März auf 1,28 Milliarden Nutzer nach 1,23 Milliarden Ende Dezember.
Während Facebook weiterhin Leute anzieht, verliert Zuckerberg einen Weggefährten: Finanzchef David Ebersman hört nach fünf Jahren auf. «David war ein grossartiger Partner beim Aufbau von Facebook», sagte Zuckerberg und dankte ihm.
Allerdings war der Finanzfachmann nach dem Börsengang vor zwei Jahren in die Kritik geraten, als die Aktie zunächst einbrach. «Es war eine harte Entscheidung», erklärte Ebersman, «aber ich habe mich entschieden, zurück in die Gesundheitsbranche zu gehen, wo ich vor Facebook war.»
Interner Ersatz für Finanzchef
Nachfolger wird zum 1. Juni der ehemalige Finanzchef des Spieleentwicklers Zynga, David Wehner. Zynga, bekannt durch Spiele wie «Farmville», ist ein enger Facebook-Partner. Wehner war bereits vor anderthalb Jahren zu Facebook gewechselt.
Im Februar hatte Facebook sein zehnjähriges Bestehen gefeiert. Gründer Zuckerberg beschenkte sich selbst mit zwei grossen Einkäufen: Er übernahm in einem 19 Mrd. Dollar teueren Deal den Kurznachrichtendienst WhatsApp und schluckte danach den Datenbrillen-Hersteller Oculus VR, was bis zu 2,3 Mrd. Dollar kostet. «Wir sind einige langfristige Wetten auf die Zukunft eingegangen», erklärte Zuckerberg am Mittwoch.