Facelifting soll mehr Besucher bringen

Zum vierten Geburtstag frischt das Management des Shoppingcenter Stücki die Innenausstattung für drei Millionen Franken auf. Damit hofft das darbende Center, mehr Besucher anzulocken.

Die «grüne Welle» soll den Eingangsbereich des Shoppingcenters beleben und je nach Saison unterschiedlich bepflanzt werden. (Bild: zVG)

Zum vierten Geburtstag frischt das Management des Shoppingcenter Stücki die Innenausstattung für drei Millionen Franken auf. Damit hofft das darbende Center, mehr Besucher anzulocken.

Das Shoppingcenter Stücki feiert am kommenden Wochenende seinen vierten Geburtstag. Das Geschenk dazu hat es von seinem Eigner Swiss Prime Site bereits erhalten: Dieser investierte drei Millionen Franken in eine neue Innenausstattung. Sie wird am Wochenende feierlich eröffnet. 

Zusätzliche Sitzgelegenheiten, mehr Licht, eine grosszügige Begrünung und «Spielwiesen für die Kinder» sollen das Shoppingcenter in Kleinhüningen zum «Treffpunkt» machen, hofft man beim Management. Zusätzlich soll mit einer 120 Quadrameter grossen Wasserwand ein «Eyecatcher» dazu beitragen, dass endlich mehr Besucher ins Stücki finden – und auch gerne wieder dorthin zurückkehren. Für die Einweihungsfeier werden 20’000 Besucher erwartet.

Stücki noch immer im Wandel

Dass trotz Erneuerungen die für die ersten fünf Jahre angestrebte Tagesfrequenz von 15’000 Besuchern nicht von heute auf morgen erreicht werden dürfte, ist auch dem Center Manager Jan Tanner klar. «Das Stücki ist nach wie vor im Wandel», sagte er an der Medienkonferenz vom Dienstag. Die Frankenstärke habe dem Shoppingcenter zugesetzt. Und auch mit dem Mietermix, der für die Attraktivität eines Shoppingcenters noch zentraler ist als die jetzt verbesserte «Aufenthaltsqualität» der Besucher, sei man noch nicht am Ziel.

Bislang wurde vor allem der Standort des Stücki als ungeeignet kritisiert, um zu einem Publikumsmagnet zu werden. Doch am Standort hält Tanner nach wie vor fest: Zwar stagniere der Umsatz des Stücki Shoppingcenters wie überall im Detailhandel. Doch die Besucherzahlen seien stetig gestiegen, wenn auch «nicht explosionsartig». Langfristig werde sich der Standort Kleinhüningen als richtig erweisen, ist Tanner überzeugt. Dabei verweist er auf den Lebenszyklus eines Shoppingzentrums von 40 bis 50 Jahren, mit dem die Investoren rechneten.  

Die rosige Zukunft beginnt erst später

Vom grenznahen Standort profitiert das Stücki jedoch immer noch kaum. Aktuell stammen 80 Prozent der Besucher aus den beiden Basel, dem Aargau und aus Solothurn, nur 15 Prozent aus dem süddeutschen Raum und gerade 5 Prozent aus dem Elsass. Von den Nachbarn, hat man sich in Reihen des Managements eigentlich mehr erwartet. Insbesondere von jenen, die im Radius von 30 Anfahrtsminuten wohnen, zumal man «bei einem Einkaufszentrum dieser Grösse eigentlich von einem Einzugsradius von bis zu 45 Minuten Anfahrt ausgehen kann», wie Tanner sagte.

Die Anfahrt sei aber von Beginn weg wenig kundenfreundlich gewesen, sagte Georges Böhler vom Quartierverein Kleinhüningen. Bisher hätten Baustellen den Verkehr derart behindert, dass man Kleinhüningen generell und so auch das Stücki gemieden habe. Wenn sich die Baustellensituation entschärft habe und das neue Park- und Verkehrsregime in Basel umgesetzt sei, werde der Besucherstrom aber derart zunehmen, dass sich das Shoppingcenter irgendwann gar als «zu klein» erweisen könnte.

Allerdings gilt es bis 2015 zunächst eine weitere Baustelle auszuharren: Direkt hinter dem Stücki wird eine Autobahneinfahrt gebaut. Bis Böhlers Prophezeiung zutrifft, wenn überhaupt, dürfte also noch etwas Wasser den Rhein hinab fliessen.

Neue Mieter gewonnen

Laut Tanner gehe es jetzt darum, sich für die Zukunft richtig aufzustellen. Da gehöre eben auch die «Aufenthaltsqualität» von «internationalem Standard», wie in der Medienmitteilung vom Dienstag zu lesen ist. Für die Neugestaltung habe man die Kundenkritik systematisch gesammelt und «sehr ernst genommen», sagte Tanner. Ob dies reicht, wird sich zeigen.

Auf Mieterseite scheint derweil der Geburtstags-Optimismus bereits zu fruchten: Nachdem das Stücki zum Teil die Mietpreise senken musste und dennoch einige Läden ihre Kisten zusammenpackten, kündete Tanner nun drei neue Shops bis Ende Jahr an: ein Nagelstudio, eine Handywerkstatt und ein Kleiderladen für «reifere» Damen und Herren. Diesen soll es in Basel tatsächlich zum ersten Mal geben.

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