Die Fälle häuslicher Gewalt sind im Zeitraum von 2009 bis 2011 um 7,3 Prozent zurückgegangen. Um ein Viertel zugenommen haben dagegen Fälle von schwerer Körperverletzung in den eigenen vier Wänden. Betroffen sind überproportional Frauen und ausländische Personen.
Im vergangenen Jahr war eine Frau rund 3-mal häufiger häuslicher Gewalt ausgesetzt als ein Mann. Bei ausländischen Personen in einer Partnerschaft ist die Wahrscheinlichkeit um 2 bis 4-mal höher. Dies geht aus der am Freitag veröffentlichten polizeilichen Kriminalstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.
Das BFS hat die Ergebnisse der Jahre 2009 bis 2011 in einer Statistik zusammengefasst. Im Jahr 2011 gab es demnach 14’881 Straftaten im häuslichen Bereich. Dies waren 38,1 Prozent aller erfassten Gewaltstraftaten.
Trotz dem generellen Rückgang seit 2009 haben schwere physische Gewaltstraftaten wie versuchte Tötungsdelikte (+20,4 Prozent) oder schwere Körperverletzung (+27,3 Prozent) deutlich zugenommen. Einen Anstieg verzeichneten auch psychische Gewaltstraftaten wie üble Nachrede (+58,1 Prozent), Verleumdung (+22,4 Prozent) oder Beschimpfung (+14,9 Prozent).
Im Vergleich zu 2009 ist bei den vollendeten Tötungsdelikten der Anteil der häuslichen Straftaten im vergangenen Jahr um acht Prozent weiter angestiegen. Insgesamt geschieht also jedes zweite Tötungsdelikt im häuslichen Bereich (55 Prozent).
Gut die Hälfte aller Gewaltdelikte in den eigenen vier Wänden ereignen sich in einer aktuellen Partnerschaft (53,1 Prozent), während es in einer ehemaligen 28,4 Prozent sind.