Fahrende campieren seit Dienstag auf der Berner Allmend, um für mehr Standplätze in der Schweiz zu demonstrieren. Sicherheitsdirektor Reto Nause will das Camp räumen lassen, weil die Stadt das Gelände als Parkplatz für die bevorstehende BEA brauche.
Auf der Berner Allmend protestieren seit Dienstag Fahrende für mehr Standplätze in der Schweiz. Die Stadt zeigt zwar Verständnis für die Anliegen, will das Gelände dennoch räumen lassen. Es wird für die Frühjahrsmesse BEA benötigt.
Die Fahrenden ihrerseits verharren trotz angedrohter Räumung in ihrem Protestcamp auf der Kleinen Allmend. Ein Sprecher der Fahrenden sagte, dass die Gruppe den Platz nicht verlassen werde.
Nach Angaben einer sda-Korrespondentin vor Ort scheinen die Fahrenden darauf zu vertrauen, dass die Polizei das Camp nicht räumen wird. Sollte es regnen, könnte die Stadt das Gelände ohnehin nicht benutzen, argumentieren sie.
Stundenlange Verhandlungen
Zuvor zogen sich Gespräche mit Behördenvertretern und Polizei über Stunden hin. Der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause begab sich am Nachmittag ins Camp und traf die Fahrenden. Er machte klar, dass die Stadt auf der Räumung bestehen würde. Die Räumung erfolge aus praktischen Gründen, denn das Gelände wird ab Freitag als Parkplatz für die BEA-Besucher benutzt.
Die Fahrenden boten Nause an, für die Benutzung des Platzes zu bezahlen. Nause solle mit der Messeleitung der BEA verhandeln. Doch dafür sah der Sicherheitsdirektor keinen Spielraum. Auch alternative Standplätze konnte die Stadt keine anbieten.
Nause bot den Fahrenden aber an, sich dafür einzusetzen, dass sie mit Kantonsvertretern über ihre Anliegen sprechen können. Denn der Kanton sei für die Bereitstellung von Plätzen für Fahrende zuständig. Die beiden Parteien trennten sich am späteren Nachmittag ohne Verhandlungsergebnis.
Protestcamp seit Dienstag
Die Fahrenden hatten am Dienstag auf der Kleinen Allmend im Wankdorf ihr Protestcamp eingerichtet. Sie wollen auf den Mangel an Standplätzen aufmerksam machen. Auf dem Gelände sind nach Angaben einer sda-Korrespondentin mehr als 50 Wohnwagen, in denen meist Familien, viele davon mit Kindern, leben.
Die Fahrenden brachten auf den Gelände Transparente an, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. «Keine Plätze! wohin?» steht auf den Transparenten zu lesen oder «Wir haben auch Rechte».
Die Berner Stadtregierung befasste sich an ihrer Sitzung mit den Fahrenden und beschloss, das Camp räumen zu lassen, falls die Fahrenden nicht freiwillig abziehen. Bis am Donnerstag morgen war die Räumung aber noch nicht im Gang.
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» Einen aktuellen Bericht über das Fahrenden-Camp gibt es beim «Bund».
» Die Fahrenden berichten auf Facebook selber über ihre Protestaktion.