Die Luft auf den Schweizer Immobilienmärkten wird dünner. Dies ist das Fazit im diesjährigen «Immobilien Almanach» des Raumentwicklers Fahrländer Partner. Warnhinweise seien nicht zu übersehen. Bei Mehrfamilienhäusern gebe es gar Anzeichen einer Preisblase.
«Auf diesem Markt verzeichnen wir gewisse spekulative Elemente», heisst es in der am Freitag publizierten Studie. Wie beim luxuriösen Wohneigentum machten sich bei Mietwohnungen im gehobenen Segment Probleme bei der Vermarktung bemerkbar.
Besonders betroffen sind demnach Neubauten, da einerseits die Preise in den Zentren und Agglomerationen ein «teilweise exorbitantes Niveau» erreicht haben, und andererseits entsprechende Mietwohnungen in der Peripherie angesichts tiefer Hypothekarzinsen in starker Konkurrenz zum Wohneigentum stehen.
Zudem sei sowohl in den Zentren als auch in der Peripherie mit einer eher schwachen Nachfrage nach grossen Neubauwohnungen zu rechnen, während tief- und mittelpreisige Wohnungen – insbesondere Altbauten – knapp seien, hiess es. Investoren mit langfristigem Fokus würden zudem auf weniger hochklassige Standorte verdrängt.
Die Preise von Wohnungen im gehobenen Segment stagnieren seit mehreren Quartalen, wie Fahrländer feststellt. In vielen Tourismusdestinationen seien gar sinkende Preise zu beobachten. Im Gegensatz dazu kletterten die Marktwerte von Renditeliegenschaften angesichts der tiefen Verzinsungserwartungen der Investoren weiter.
Kein Zinsschock erwartet
Für die weitere Entwicklung gibt es laut den Studienautoren auch gute Nachrichten: Zum Einen dürfte der leichte Zinsanstieg die Nachfrage nach Wohneigentum nicht auf einen Schlag zum Erliegen bringen, sondern eher eine dämpfende Wirkung haben.
Andererseits verlieren Immobilien gegenüber anderen Anlageklassen nur geringfügig an Attraktivität, wodurch die Nachfrage nach Renditeliegenschaften gestützt wird.
Die hohe Einwanderung und die günstigen Finanzierungsbedingungen hätten zwar auch 2013 insgesamt zu einem Anstieg der Preise beigetragen. Welche Auswirkungen die wirtschaftliche Erholung im EU-Raum haben wird, sei jedoch ungewiss.
Es sei davon auszugehen, dass sich auch diese Entwicklung über mehrere Jahre hinzieht, so dass eine Überproduktion von Wohnungen und damit potenziell stark steigende Leerstände weitgehend vermieden werden können.