Nach dem «Horaire Romandie» im vergangenen Dezember wird der Fahrplanwechsel Ende 2013 und Mitte 2014 vor allem der Ostschweiz und der Region Zürich Verbesserungen bringen. So wird etwa die Fahrzeit von St. Gallen nach Chur verkürzt.
Auf der Nord-Süd-Achse wird die Fahrzeit zwischen Zürich und Mailand zwar um 20 Minuten verlängert, die Gesamtsituation laut SBB jedoch verbessert. Mit der Einführung der S-Bahn St. Gallen ab 15. Dezember wird auf allen Linien mindestens der Halbstundentakt eingeführt, wie die SBB am Dienstag bekannt gab. Der Rheintal-Express REX, der ab 9. Juni mit neuen Zügen des Typs Regio-Dosto zwischen Chur und St. Gallen verkehrt, wird bis nach Wil SG verlängert.
Die Fahrzeit von St. Gallen nach Chur wird um zwölf Minuten verkürzt, weil die Züge mit bis zu 160 Kilometern pro Stunde (km/h) verkehren. Ab Dezember bietet der REX zudem bessere Anschlüsse in Sargans nach Zürich und in Landquart und Chur auf das Streckennetz der Rhätischen Bahn (RhB).
Im Angebot zwischen Zürich und Chur bietet die SBB den Reisenden ab Dezember neue Regio-Express-Verbindungen mit doppelstöckigen Regio-Dosto-Zügen an. Diese ersetzen die bisherigen Interregio-Züge. Neu halten die Regio-Züge in Siebnen-Wangen und Walenstadt. So können Wintersportler ab Zürich dank der neuen Direktverbindungen nach Walenstadt die Flumserberge schneller erreichen.
Trotz der Aufhebung des heutigen Interregio-Halts in Bad Ragaz wird sich die Fahrzeit von Bad Ragaz nach Zürich verkürzen. Grund ist die Einführung des Halbstundentakts von Chur nach Sargans.
Mit der Inbetriebnahme der ersten Etappe der Durchmesserlinie wird das Angebot für die Reisenden ab 15. Juni 2014 weiter ausgebaut. Realisiert werden ein S-Bahn-Halbstundentakt auf der Strecke Zürich-Zug sowie schnellere Verbindungen Zürich-Ziegelbrücke.
Ebenfalls ab diesem Zeitpunkt verkehren die S-Bahnlinien S2, S8 und S14 durch die Durchmesserlinie und halten im neuen unterirdischen Bahnhof «Löwenstrasse». Von dort aus verkehren die Züge durch den neuen Weinbergtunnel bis nach Zürich Oerlikon. Die Fahrzeit zwischen Zürich Enge und Zürich Oerlikon verkürzt sich um fünf Minuten. Auf der S8 zwischen Zürich und Winterthur werden rund vier Minuten eingespart.
Anpassungen im Nord-Süd-Verkehr ab Mitte 2014
Auf den so genannten «kleinen Fahrplanwechsel» im Juni 2014 entkoppelt die SBB den nationalen vom internationalen Nord-Süd-Verkehr. Die so genannten Doppelführungen mit Intercity-Neigezügen ICS werden mit der Inbetriebnahme der Durchmesserlinie aufgehoben: Dafür werden die internationalen Eurocity-Verbindungen ab Zürich zeitlich um eine halbe Stunde versetzt.
Alle zwei Stunden, wenn jeweils die internationalen Züge verkehren, ergibt sich dadurch ein Halbstundentakt zwischen Zürich und Lugano. Die Eurocity-Züge erreichen den Bahnknoten Mailand künftig zur Minute..35 statt wie bisher ..50. So können wichtige Anschlüsse an das italienische Hochgeschwindigkeitsnetz jeweils zur vollen Stunde erreicht werden.
Um den Verkehr zu stabilisieren und die Verspätungen zu minimieren, wird die Fahrzeit um ungefähr 20 Minuten verlängert. Dank den angepassten Umsteigezeiten in Mailand wird die Gesamtsituation für die Reisenden auf der Nord-Süd-Strecke aber verbessert, wie die SBB schreibt.
Auch im Regionalverkehr im Tessin werden Anpassungen vorgenommen. So wird die neue Haltestelle Mendrisio San Martino in Betrieb genommen und es gibt zusätzliche Verbindungen in Richtung Mailand.
Positive Erfahrungen mit «Horaire Romandie»
In der Westschweiz optimiert die SBB das Angebot von Biel nach Sonceboz-Sombeval-Moutier und nach La Chaux-de-Fonds mit der Einführung eines Flügelkonzepts. Die Kunden aus dem Vallée de Tavannes erhalten mehr Direktverbindungen von und nach Biel.
Auf den Fahrplanwechsel werden zwischen Biel und Solothurn zudem die Haltestellen Biel/Bienne Bözingenfeld/Champs-de-Boujean und Solothurn Allmend in Betrieb genommen.
Der im vergangenen Dezember eingeführte «Horaire Romandie» wird von der SBB trotz einigen betrieblichen Störungen in der Startphase als erfolgreich bezeichnet. Vor allem der Halbstundentakt zwischen Genf und Lausanne werde geschätzt. Diese Strecke werde täglich von rund 50’000 Reisenden genutzt, 2700 Reisende mehr als zuvor.