Noch immer sind in Schweizer Rebbergen zu viele Netze falsch montiert. Sie können damit zur Todesfalle für Vogel- und Tierarten werden, die es nicht auf die Trauben abgesehen haben.
Seit zwei Jahren kontrollieren der Schweizer Vogelschutz SVS/Bird Life, der Schweizer Tierschutz und die Organisation Pro Igel in ausgewählte Orten Schutznetze in Rebbergen. Sie kommen dabei zum Schluss, dass noch immer zu viele Netze falsch gespannt sind.
Dass Stare, Amseln und Singdrosseln grosse Schäden in Rebbergen anrichten können, ist unbestritten. Es sei deshalb verständlich, dass Rebbauern ihre wertvollen Früchte unter anderem auch mit Netzen schützen wollten, schreiben die drei Tierschutzorganisationen in einer Mitteilung vom Dienstag.
Weniger verständlich sei es aber, dass immer noch viele der Netze nicht fachgemäss gespannt würden. Nicht straff gespannte Netze oder Netzteile am Boden, seien für Vögel und Igel eine grosse Gefahr, weil sich die Tiere leicht darin verheddern und qualvoll sterben könnten.
In zwei kontrollierten Rebbergen seien über 20 tote Tiere in schlecht installierten Netzen gefunden worden, heisst es in der Mitteilung. Die Tierschutzorganisationen appellieren deshalb an alle Rebbauern, die Rebnetze gemäss den Richtlinien der Forschungsanstalt Agroscope anzubringen.
Auch im kommenden Herbst wollen sie wieder ausgewählte Weinberge auf eine korrekte Netzmontage hin kontrollieren. In problematischen Gebieten wird mit Behörden und Weinproduzenten geredet, um gemeinsam nach Lösungen zur Verbesserung der Situation zu suchen.