Familie blinden Bürgerrechtlers Chen Guangcheng erhält Reisepässe

Die chinesischen Behörden haben dem Bruder und der Mutter des blinden Bürgerrechtlers Chen Guangcheng überraschend Reisepässe ausgestellt. «Sie kamen per Post, warum jetzt, wurde nicht erklärt», sagte Chens Bruder, Chen Guangfu, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.

Der chinesische Aktivist Chen Guangcheng (Archiv) (Bild: sda)

Die chinesischen Behörden haben dem Bruder und der Mutter des blinden Bürgerrechtlers Chen Guangcheng überraschend Reisepässe ausgestellt. «Sie kamen per Post, warum jetzt, wurde nicht erklärt», sagte Chens Bruder, Chen Guangfu, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.

Demnach hatte die Familie die Pässe bereits im Januar beantragt. Die Mutter und der Bruder wollen den im Exil lebenden Oppositionellen nun Ende Juni in Taiwan treffen.

Die Reisepässe für Chens Familie kamen am gleichen Tag, an dem Chinas neuer Staatschef Xi Jinping im US-Bundesstaat Kalifornien erstmals zu einem Gipfeltreffen mit Präsident Barack Obama zusammenkommen soll.

Chen hatte vor einem Jahr eine diplomatische Krise zwischen Washington und Peking ausgelöst, als er in die US-Botschaft floh. Nach wochenlangen Verhandlungen durfte er schliesslich ausreisen.

Allerdings wurde der Neffe des Bürgerrechtlers, Chen Kegui, inhaftiert – nach Ansicht seiner Anwälte aus Vergeltung für die Flucht seines Onkels. Ende April wurde bekannt, dass der Sohn von Chen Guangfu im Gefängnis an einer Blinddarmentzündung erkrankte und dringend operiert werden musste.

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