Familienplanung hat in der Entwicklungshilfe heute nicht Priorität

Im Vorfeld der Ecopop-Initiative hat der Bundesrat das Schweizer Engagement zur Familienplanung in Entwicklungsländern dargelegt. Die Schweiz fördert dieses Jahr die sexuelle und reproduktive Gesundheit international voraussichtlich mit rund 90 Millionen Franken.

Eine Frau nimmt am Morgen eine Antibabypille zu sich (Symbolbild) (Bild: sda)

Im Vorfeld der Ecopop-Initiative hat der Bundesrat das Schweizer Engagement zur Familienplanung in Entwicklungsländern dargelegt. Die Schweiz fördert dieses Jahr die sexuelle und reproduktive Gesundheit international voraussichtlich mit rund 90 Millionen Franken.

Der Nationalrat wird in der kommenden Sommersession über die Ecopop-Initiative beraten. Die Volksinitiative fordert neben einer Begrenzung der Einwanderung auch ein Engagement für die freiwillige Familienplanung in Entwicklungsländern. Der Bund soll verpflichtet werden, 10 Prozent des Entwicklungshilfebudgets für dieses Ziel einzusetzen. Bundesrat und Ständerat lehnen die Initiative ab.

Das Bevölkerungswachstum zu bremsen sei zurzeit nicht ein prioritäres Ziel bei der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz, hielt der Bundesrat am Freitag in seiner Antwort auf ein Postulat aus dem Nationalrat fest.

Mit ihrem an den Menschenrechten orientiertem Engagement für die Reduktion der Armut könne die Schweiz aber Einfluss auf das Bevölkerungswachstum ausüben. Die Familienplanung müsse Teil eines Globalansatzes zur Bekämpfung des Armut sein.

Für die sexuelle und reproduktive Gesundheit in Entwicklungsländern und weiteren Ländern wendet die Direktion für Zusammenarbeit und Entwicklung (DEZA) dieses Jahr voraussichtlich rund 90 Millionen Franken auf, wie es in der Mitteilung heisst.

Konkret fliesst dieses Geld unter anderem in die Gesundheitsprävention oder in Massnahmen für den Zugang zur medizinischen Grundversorgung inklusive Geburtshilfe. Ein Fokus ist zudem die Aufklärung und Bildung von Jugendlichen auf diesem Gebiet.

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