Vor dem Fussballspiel zwischen dem FC Zürich und dem FC Luzern ist es am frühen Samstagabend in Zürich zu verschiedenen Ausschreitungen gekommen. Gemäss Angaben der Zürcher Stadtpolizei haben Luzern-Fans Polizisten angegriffen und einen Bus demoliert.
Die Ausschreitungen ereigneten sich beim Bahnhof Altstetten und vor dem Letzigrundstadion, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Gegen 18.15 Uhr sei der Extrazug mit rund 350 Fans des FC Luzern beim Bahnhof Altstetten eingefahren. Zu diesem Zeitpunkt seien bereits einzelne Knallpetarden gezündet worden.
Obwohl vier Busse der Verkehrsbetriebe für den Transport zum Stadion bereit standen, hätten sich die Fans geweigert, einzusteigen. Stattdessen hätten sie sich zu einem Umzug formiert und Knallpetarden sowie weitere Gegenstände gegen die Polizisten geworfen.
„Die Fans konnten letztlich nur unter Einsatz von Gummischrot und Reizstoff zum Bahnhof Altstetten zurückgedrängt werden“, heisst es in der Mitteilung. Bei der Ankunft im Stadion hätten sie die Einsatzkräfte erneut angegriffen.
Auf dem Heimweg haben die Fans laut Polizei zudem einen Bus demoliert. Der Sachschaden betrage mehrere 10’000 Franken.
Nach Spielschluss seien die Fans unter Polizeibegleitung zurück zum Bahnhof Altstetten marschiert. Dort hätten sie ohne weitere Zwischenfälle den Extrazug nach Luzern bestiegen.
Die United Supporters Luzern, die sich gemäss eigenen Angaben als eine vom FC Luzern unabhängige Dachorganisation für alle Fans verstehen, reagierten am Sonntagabend umgehend. In einer Mitteilung kritisierten sie unter anderem, dass Stadtpolizisten das Gummischrot ohne wahrnehmbare vorgängige Warnung eingesetzt hätten. Zudem hätten sie auf Kopfhöhe der Fans gefeuert.
Scharmützel auch in Genf
Auch am Rande des Spiels Servette gegen Sion in Genf kam es am Sonntag zu Zwischenfällen. Fans beider Teams gerieten sich nach Spielschluss ausserhalb des Stadions in die Haare. Zu Scharmützeln sei es auch rund um den Bahnhof Cornavin gekommen, teilte die Genfer Kantonspolizei mit.
Zwölf Personen – ein Sittener und elf Genfer – wurden überprüft. Der Walliser, der wegen Beschädigung einer Überwachungskamera neben dem Stadion angehalten wurde, erhielt drei Jahre Stadionverbot und darf sich zudem während sechs Monaten nicht im Umkreis des Stadions bewegen. Die anderen elf Personen würden zu ihren Taten befragt, so die Polizei.