Die Fussballspiele der Europameisterschaft haben am Montagabend die Emotionen an mehreren Orten hochgehen lassen. Vor dem KKL in Luzern gingen mehrere Fangruppen aufeinander und auf Polizisten los. In Aarburg wurde ein Italien-Fan spitalreif geprügelt.
Jubel und Frust lagen nach den EM-Spielen Kroatien-Spanien und Italien-Irland in Luzern nahe beieinander. Nach Spielschluss gerieten vor dem Kultur- und Kongresshaus Luzern (KKL) mehrere hundert Fans aneinander, die dort zuvor die Spiele ihrer Mannschaften auf Grossleinwand verfolgt hatten.
Dampf ablassen mussten offenbar vor allem die Kroatien-Fans, deren Team den Einzug in das Viertelfinal verpasst hatte. Den Polizisten gelang es zwar, die Gruppen auseinander zu halten, wie die Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Doch dann wurden die Einsatzkräfte selbst zur Zielscheibe der laut Polizei rund 500 Kroatien-Fans.
In dieser Phase setzte die Polizei Wasserwerfer und Gummischrot ein, um die Fans zurückzudrängen. Eine Durchfahrt in Luzerns Zentrum wurde gesperrt. Erst nach Mitternacht begannen sich die Gemüter und die Situation zu beruhigen.
Über Verletzte liegen der Polizei keine Angaben vor. Die Schlägerei habe aber zu Sachschaden geführt, hiess es weiter. Die Verantwortlichen der Stadt Luzern hätten mit den Organisatoren des Public Viewings wegen der Ausschreitungen Kontakt aufgenommen.
Fussballfan verprügelt
Wegen einer Italien-Fahne, die er aus seinem Auto hielt, ist zudem in Aarburg AG ein 19-Jähriger spitalreif geprügelt worden. Drei Insassen eines anderen Autos hatten den jungen Mann – einen türkischen Staatsangehörigen – auf offener Strecke zum Anhalten gezwungen, aus dem Auto gezerrt und verprügelt, wie die Aargauer Kantonspolizei am Dienstag mitteilte.
Danach machten sich die Schläger davon. Den Fahrer des Autos konnte die Polizei später an seinem Wohnort festnehmen. Es handelt sich um einen 22-jährigen Kosovaren. Die beiden Komplizen werden noch gesucht.
Die Freundin des Opfers alarmierte die Polizei und brachte ihren Freund ins Spital, wo Prellungen im Gesicht sowie ein Verdacht auf Hirnerschütterung und Nasenbeinbruch festgestellt wurden.