Für drei Tage war Basel der Nabel der Nerd-Welt. Die Fantasy Basel 2016 lockte grosse und kleine Fans der Fantasy- und Comic-Welt an und überzeugte mit einem dichten Programm und vielen Attraktionen.
Lange Schlangen – top Stimmung.
Der Monstertruck begrüsst die Besucherinnen und Besucher.
Japanische Figürchen gibt's in Massen zu kaufen.
Ein Highlight der Messe: Der 6,5 Meter hohe TIE Fighter aus Star Wars, der notabene von Fans gebaut wurde aus Sperrholz.
Weitere Star Wars Figuren: Bobba Fett und Darth Vader.
Angry Birds in echt. Das Gewinnspiel des Filmverleihers lockte zahlreiche Besucher.
So sieht ein Familienausflug von Star Wars Fans aus.
Nun ist sie also bereits Vergangenheit, die zweite Fantasy Basel. Für drei Tage wurde Basel zum Nabel der Schweizer Fantasy-Szene. Und man darf festhalten: Es war ein grossartiges Festival mit einem ebenso fantastischen («pun intended») Publikum.
Die Fantasy Basel 2015 wurde zunächst belächelt, als sie angekündigt wurde, dann aber mit erfreutem Erstaunen zu Kenntnis genommen. Offensichtlich hatte das Organisationsteam die Zeichen der Zeit im perfekten Moment erkannt und etwas ins Leben gerufen, was Tausenden jungen und alten Menschen aus dem Herzen spricht. Nach dem grossen Überraschungserfolg sollte dann aber für dieses Jahr die Messlatte höher gesteckt werden.
Size Matters
Die Messe fand dieses Jahr in grösseren Hallen statt. So wurden neben der Event-Halle auch die neue Halle 1.1 sowie der Rundhof der Messe Basel einbezogen. Zwar mutet es seltsam an, immer wieder an leeren Räumen vorbeizuschlendern, ist man dann aber bei einem gefüllten Teil angekommen, hat man das aber gleich wieder vergessen. Vom fast sieben Meter hohen Tie Fighter aus «Star Wars» über den überlebensgrossen Marvel-Held Hulkbuster bis zur liebevollen Indiana-Jones-Ausstellung – alles hatte genug Raum und wirkte nie verloren.
Money Matters
Der Eintrittspreis von 40 Franken ist zwar stolz, aber vertretbar. Auch die Catering-Preise gingen in Ordnung, war die im Rundhof gebotene Verpflegung doch von wirklich guter Qualität. Etwas weniger akzeptabel hingegen empfinde ich die Preise, welche die angereisten Stars für ihre Dienste festgesetzt haben: 30 Franken für ein Autogramm und 40 Franken für ein Foto sind für zwei B-Stars klar zu viel. Hodor aus «Game of Thrones» und Stuart aus «Big Bang Theory» geniessen in Fankreisen sicherlich einen verdienten Kultstatus, sich diesen aber so vergolden zu lassen, hinterlässt einen höchst unsympathischen Eindruck.
Fun Matters
Ob Videogames, Filmsequenzen, Gewinnspiele oder Live-Zeichner – rund um die Uhr wurde ein attraktives Programm geboten. Auch wer sich einen ersten Eindruck der auf uns zu rollenden Virtual-Reality-Welle machen wollte, kam mit der Samsung VR-Demo voll auf seine Kosten. Daneben war auch viel Raum zum Plaudern und Posieren oder für angeregte Diskussionen. Während des gesamten Besuches habe ich keine einzige NICHT bestens gelaunte Person angetroffen.
Games Matter
Natürlich wurden auch Videospiele geboten. Sony stellte Sequenzen des sehnlichst erwarteten Tophits «Uncharted: A Thief’s End» vor und Nintendo präsentierte sein Japan-RPG «Tokyo Mirage Sessions» #FE sowie «Mario und Sonic bei den Olympischen Spielen Rio 2016». Ausserdem fanden diverse eSport-Events und -Turniere statt, sodass auch bisher szenenfremde Spielerinnen und Spieler einen Einblick in die Welt des elektronischen Sports erhaschen durften. Wer weiss, vielleicht begann gar die eine oder andere eSports-Karriere an der Fantasy Basel 2016.
Attitude Matters
Das wohl grundlegendste Merkmal der Fantasy Basel ist der Freundlichkeits-Faktor. Ob Cosplayer, Zeichnerin oder Fan – hier treffen sich Gleichgesinnte. Keine Rivalität, keine Aggressionen – die Stimmung ist durchs Band nett. Man wähnt sich fast an einem Hippie-Open-Air – mit einem Unterschied: Hier gibt es keine Drogen und kaum Alkohol. Auch das wohl ein Zeichen der Zeit.
Wie auch immer: Es ergibt eine Atmosphäre, in der sich selbst die Kleinsten (und es hat erstaunlich viele Familien) vor keinem Monster fürchten müssen. Denn anders als in den zugrunde liegenden Filmen und Spielen geben ihnen diese Monster die Hand und winken ihnen liebevoll zu.
Abschliessend darf festgehalten werden: Die Fantasy Basel war in der vergrösserten Version ein voller Erfolg. Selbst das strahlende Wetter konnte die Fans nicht davon abhalten, in die Hallen zu pilgern und sich dort mit ihresgleichen zu vergnügen. Wenn es einen Anlass gibt, der das Lebensgefühl der «digital natives» verkörpert wie kein anderer, dann ist es dieser. Wer sich auch nur ansatzweise für Popkultur oder auch nur das Lebensgefühl der jüngsten Generation interessiert: Am 25. Mai 2017 startet die nächste Fantasy Basel. Es lohnt sich, den Termin vorzumerken…