FAO: Verschmutzung von Lebensmitteln mit GVO stark angestiegen

Die Verschmutzung von Lebensmitteln durch gentechnisch veränderte Organismen (GVO) ist in den vergangenen zehn Jahren sprunghaft angestiegen. Dies erschwere zunehmend den Welthandel, stellt die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UNO (FAO) in einem Bericht fest.

Die meisten Verschmutzungen betreffen Getreide-Samen (Archiv) (Bild: sda)

Die Verschmutzung von Lebensmitteln durch gentechnisch veränderte Organismen (GVO) ist in den vergangenen zehn Jahren sprunghaft angestiegen. Dies erschwere zunehmend den Welthandel, stellt die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UNO (FAO) in einem Bericht fest.

Es handelt sich um die erste internationale Studie zu dem Thema. An der Erhebung beteiligten sich 75 der 191 FAO-Mitgliedstaaten. Sie registrierten in den Jahren 2002 bis 2012 insgesamt 198 Fälle von mit GVO verunreinigten Lebensmitteln. 138 dieser Fälle wurden in den Jahren zwischen 2009 und 2012 entdeckt.

Als Konsequenz daraus hätten 26 Länder Importe von Nahrungsmitteln für Menschen oder Tierfutter gestoppt, in denen Spuren von GVO analysiert worden seien, heisst es in dem am Freitag veröffentlichten Bericht. Die meisten dieser Verschmutzungen betrafen laut FAO Getreide – etwa Reis, Mais oder Papaya-Samen. Am häufigsten kamen die beanstandeten Lieferungen aus den USA, Kanada und China.

Im Regelfall werden verschmutzte Lieferungen nach Angaben der FAO an den Absender zurückgesandt. Aber in einigen Fällen seien auch Lieferverträge storniert oder ausgesetzt worden. Laut FAO gibt es keine internationalen Vorschriften für den Umgang mit GVO-verschmutzten Lebensmitteln – vielmehr legt jedes Land seine eigenen Regeln fest.

Nicht alle können Verschmutzungen nachweisen

55 der FAO-Mitgliedstaaten haben den Import von gentechnisch veränderten Lebensmitteln strikt verboten. In diesen Ländern müssen Lieferungen, in denen Spuren von GVO entdeckt wurden, abgewiesen werden.

Allerdings werden der FAO zufolge bei weitem nicht alle GVO-Verschmutzungen aufgespürt. Von den 75 an der Erhebung beteiligten Länder gaben demnach 37 an, sie hätten nur wenige oder gar keine Kapazitäten für solche Analysen, weil es an kompetenten Laboren fehle.

Die FAO will nach eigenen Angaben auf Antrag mehrerer Staaten am kommenden Donnerstag und Freitag an ihrem Sitz in Rom eine Informationsveranstaltung zu dem Thema organisieren.

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