Der niederländische Farbenhersteller Akzo Nobel hat den US-Rivalen PPG auch mit seinem dritten, abermals erhöhten Übernahmeangebot abblitzen lassen. Die Offerte von nunmehr knapp 27 Milliarden Euro sei ebenfalls zu niedrig, teilte Akzo Nobel am Montag mit.
Gegen einen Zusammenschluss sprächen zudem wettbewerbsrechtliche Hürden und Unterschiede in den Unternehmenskulturen. Akzo-Chef Ton Büchner erklärte, ein Treffen mit dem Leiter von PPG, Michael McGarry, am Samstag habe ihn darin bestätigt, dass das Nein die richtige Entscheidung sei. Die Amerikaner haben ihre Avancen mit der Aussicht auf Einsparungen von 750 Millionen Dollar begründet.
Der Konzern mit Sitz in Pittsburgh hatte sein Gebot für den Hersteller der Farbenmarke Dulux vor zwei Wochen auf 26,9 Milliarden Euro oder 96,75 Euro je Aktie aufgestockt. Das entspricht einem Aufschlag von 50 Prozent auf den Aktienkurs vom 8. März.
Am Tag darauf war PPG erstmals an die Niederländer herangetreten und hatte 80 Euro geboten, später auf 90 Euro erhöht. Doch Akzo blieb hart, obwohl eigene Aktionäre wie etwa der für sein aggressives Finanzgebaren bekannte Hedgefonds Elliott Advisors das Unternehmen zu Gesprächen mit PPG drängten.
Im Kampf gegen die Übernahme will das Akzo-Management unter anderem die Chemiesparte abspalten, um den Konzern für PPG unattraktiver zu machen. Die Amerikaner haben bis zum 1. Juni Zeit, um sich für oder gegen ein offizielles Angebot zu entscheiden.