FARC-Rebellen laut Vermittler bereit zur Freilassung eines Generals

Ein von der marxistischen Guerillaorganisation FARC entführter kolumbianischer General wird auf freien Fuss gesetzt. Die Entführung hat den Friedensprozess zwischen der Rebellenorganisation und der Regierung blockiert.

Undatierte Aufnahme von General Rubén Alzate (Archiv) (Bild: sda)

Ein von der marxistischen Guerillaorganisation FARC entführter kolumbianischer General wird auf freien Fuss gesetzt. Die Entführung hat den Friedensprozess zwischen der Rebellenorganisation und der Regierung blockiert.

Die Rebellen einigten sich mit der kolumbianischen Regierung auf die baldige Freilassung des Generals und vier weiterer Gefangener, wie Vertreter der Regierungen Kubas und Norwegens am Mittwochabend in Havanna ankündigten. Beide Länder sind Garanten der seit zwei Jahren in Kubas Hauptstadt laufenden kolumbianischen Friedensgespräche.

Mit der Freilassung von General Rubén Alzate werden die Bedingungen für die Wiederaufnahme der Verhandlungen erfüllt. Kolumbiens Staatschef Juan Manuel Santos hatte die Gespräche am Sonntag nach der Verschleppung des hochrangigen Militärs ausgesetzt. Die Geiselübergabe soll nun «so bald wie möglich» mit Unterstützung des Roten Kreuzes erfolgen.

Rückkehr angekündigt

Die Regierung in Bogotá begrüsste die Entscheidung und kündigte ihre baldige Rückkehr an den Verhandlungstisch an. Sobald alle Gefangenen frei seien, werde die Friedensdelegation der Regierung nach Havanna zurückreisen, schrieb das Präsidialamt.

General Alzate hatte sich am Sonntag in einem Boot in Zivilkleidung und unbewaffnet in eine von Rebellen kontrollierte Ortschaft im westkolumbianischen Department Chocó begeben. Dort wurde er nach Zeugenangaben mit seinen zwei Begleitern – einem Unteroffizier und einer Rechtsanwältin – von Rebellen gefangen genommen. Ein Soldat, der das Boot steuerte, konnte fliehen.

Die kolumbianische Regierung und die FARC-Guerilla verhandeln seit November 2012 auf Kuba über das Ende des Bürgerkriegs in dem Andenstaat. Mehr als 220’000 Menschen starben bislang in dem 50 Jahre währenden Konflikt. Zudem wurden Millionen vertrieben. Ein Waffenstillstand wurde für die Zeit der Gespräche nicht vereinbart.

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