Sechs Monate nach den schweren Unruhen in Grossbritannien sind bei Razzien in London fast 160 mutmassliche Mitglieder von kriminellen Banden festgenommen worden. Insgesamt habe es seit dem Morgengrauen mehr als 300 Einsätze gegeben, teilte die Polizei am Mittwoch mit.
Dabei seien 158 Verdächtige festgenommen und „bedeutende Mengen an Kokain, Heroin und Geld“ beschlagnahmt worden. Den Festgenommenen werden den Angaben zufolge unter anderem gewalttätige Überfälle, Diebstähle und Drogenhandel vorgeworfen.
Die Razzien wurden von Einsatzkräften einer neu gegründeten Spezialeinheit der Polizei vorgenommen. Mit tausend Mann ist sie Berichten zufolge die stärkste Spezialeinheit im Land. Sie soll die Bandenkriminalität bekämpfen, unter anderem die immer brutaler vorgehenden Jugendgangs.
Im August vergangenen Jahres hatte es in mehreren Grossstädten des Landes heftige Krawalle von Jugendlichen gegeben. Fünf Menschen starben während der mehrtägigen Ausschreitungen, hunderte Läden wurden geplündert.
Auslöser der Unruhen war der Tod eines 29-Jährigen bei einem Polizeieinsatz. Zugleich entlud sich bei den Protesten die Wut der Jugendlichen über die Sozialkürzungen der Regierung.