Bei einem Bombenanschlag auf eine Trauerfeier sind in Pakistan 27 Menschen getötet worden. Weitere 55 Menschen wurden bei der Explosion am Dienstag in der Stadt Shergahr, 145 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Islamabad, verletzt, sagte der örtliche Polizeichef Tahi Ayub.
Unter den Getöteten war demnach Imran Khan Mohmand, ein Abgeordneter des Regionalparlaments der Provinz Khyber Pakhtunkhwa. Die Trauergemeinde hatte sich für die Beisetzung eines Tankstellenbesitzers zusammengefunden.
Welche Art von Sprengsatz verwendet wurde, konnte die Polizei zunächst nicht ermitteln. Es handelte sich um den Anschlag mit der höchsten Zahl von Todesopfern seit mehr als drei Monaten in Pakistan.
Ein weiterer Polizist sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass der Provinzpolitiker Mohmand vermutlich das Ziel des Anschlags gewesen sei. «Der Attentäter kam zu Fuss und sprengte sich in der Nähe von Imran Khan Mohmand in die Luft.»
Der Politiker war im Mai ins Regionalparlament gewählt worden. Die Provinz Khyber Pakhtunkhwa liegt an der Grenze zu den halbautonomen pakistanischen Stammesgebieten. Dort sind die radikalislamischen Taliban und die Terrororganisation Al-Kaida aktiv.
Grosse Herausforderung
Der Kampf gegen einheimische radikale Islamisten gehört zu den grössten Herausforderungen der neuen pakistanischen Regierung unter Ministerpräsident Nawaz Sharif. Mehr als 6000 Menschen wurden in Pakistan bei Anschlägen in den vergangenen sechs Jahren getötet, wie eine AFP-Zählung ergab.
Erst am Sonntag wurden bei einem Anschlag auf einen Bus mit Studentinnen in der südwestlichen Stadt Quetta und bei einem Angriff auf das Spital, in das die Verletzten gebracht worden waren, 25 Menschen getötet.