Fast 400 Betriebe mit rund 6500 Mitarbeitern haben im August Kurzarbeit beantragt. Im Juli waren es erst knapp 340 Betriebe gewesen, wie Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), an einer Telefonkonferenz sagte.
Dass die Unternehmen Kurzarbeit beantragen, bedeutet allerdings noch nicht, dass sie diese auch einführen. Viele dürften angesichts der eingetrübten Konjunkturaussichten schlicht beunruhigt sein und daher vorsichtshalber Kurzarbeit beantragen.
Dennoch zeigt der Anstieg auch, dass einige Unternehmen mit dem Frankenschock kämpfen. Im Grenzkanton Aargau beispielsweise haben 23 Betriebe neu Kurzarbeit beantragt. Die meisten gaben als Grund Probleme mit dem starken Franken an.
Anfang August publizierte Umfrageresultate der Konjunkturforschungsstelle KOF hatten gezeigt, dass die Schweizer Unternehmen im ersten Halbjahr vor allem mit Preissenkungen auf den Frankenschock reagiert hatten.
Dadurch blieben sie wettbewerbsfähig, die Erträge gingen aber zurück. Im zweiten Halbjahr müssten nun die Kosten den tieferen Erträgen angepasst werden, folgerte die KOF. Sie ging daher davon aus, dass Stellen abgebaut werden dürften.
Zürcher relativierte: So lange die Auftragsbestände hoch seien, würden die Unternehmen in erster Linie mit Kurzarbeit und nicht mit einem Stellenabbau reagieren, sagte er an der Telefonkonferenz. Der Anstieg bei den Voranmeldungen im August könne ein Indiz dafür sein. Zu einem grossen Teil sei er aber auch saisonal bedingt.