Bei Gewalt nach einem Massaker an Muslimen sind in den vergangenen Tagen Dutzende Menschen in der Zentralafrikanischen Republik getötet worden.
Bewaffnete der christlichen Anti-Balaka-Miliz auf der einen Seite und Angehörige des mehrheitlich muslimischen Ex-Rebellenbündnisses Séléka auf der anderen Seite hätten seit Montag fast 50 Menschen in der Region Bambari getötet, sagte ein Offizier der afrikanischen Friedenstruppe Misca der Nachrichtenagentur AFP. Es handelt sich demnach um eine vorläufige Opferzahl.
Die meisten der Opfer seien mit Messern und Schusswaffen getötet worden. Es habe Angriffe auf Zivilisten gegeben, bei denen auch Häuser angezündet worden seien. Zudem habe es Kämpfe gegeben. Die Gewalt habe begonnen, nachdem am Montag junge christliche Milizionäre 17 Angehörige des muslimischen Fulbe-Volkes getötet hatten, sagte der Offizier.
In der Stadt Bambari sind Soldaten der französischen Eingreiftruppe Sangaris sowie Soldaten der Misca-Truppe der Afrikanischen Union im Einsatz. In der Stadt hatte die Séléka nach ihrem erzwungenen Abzug aus der Hauptstadt Bangui im Januar ihr neues Hauptquartier eingerichtet. Bis vor wenigen Wochen war die Region Bambari von der Gewalt zwischen christlichen und muslimischen Milizen verschont geblieben.
Séléka hatte im März 2013 den damaligen Staatschef François Bozizé gestürzt. Der Putsch zog das Land in eine Spirale der Gewalt zwischen muslimischen und christlichen Milizen. In dem Bürgerkrieg wurden bereits tausende Menschen getötet, fast eine Million Menschen sind auf der Flucht.