Fast alle Schulen wegen Streik in der Slowakei geschlossen

Um Forderungen nach höheren Gehältern Nachdruck zu verleihen, ist am Montag ein Grossteil der Lehrer in der Slowakei in einen unbefristeten Streik getreten. Betroffen von dem grössten Lehrerausstand in der Geschichte des Landes waren vor allem Grund- und weiterführende Schulen.

Lehrer und Lehrerinnen streiken für mehr Lohn (Bild: sda)

Um Forderungen nach höheren Gehältern Nachdruck zu verleihen, ist am Montag ein Grossteil der Lehrer in der Slowakei in einen unbefristeten Streik getreten. Betroffen von dem grössten Lehrerausstand in der Geschichte des Landes waren vor allem Grund- und weiterführende Schulen.

Am Protest beteiligten sich auch einige Universitätsdozenten. Die Lehrer fordern eine Erhöhung der Bezüge um zehn Prozent, die sozialdemokratische Regierung von Ministerpräsident Robert Fico bietet bislang fünf Prozent.

Nach Angaben der Lehrergewerkschaft blieben am Montag 80 Prozent der Grundschulen, 70 Prozent der weiterführenden Schulen, fünf Prozent der Universitäten und einige Kindergärten geschlossen. Hunderte Streikende nahmen in der Hauptstadt Bratislava an einer Kundgebung teil.

Nach ihrer Ausbildung steigen Lehrer in der Slowakei mit einem monatlichen Gehalt von 435 Euro in den Beruf ein, nach 15 Berufsjahren erhalten sie 580 Euro. Der monatliche Durchschnittsverdienst in der Slowakei liegt bei 770 Euro.

Die seit April amtierende Regierung Ficos hatte zuletzt harte Einsparungen beschlossen, die das slowakische Haushaltsdefizit von erwarteten 4,6 Prozent im laufenden Jahr bis zum kommenden Jahr unter die von der EU vorgegebene Grenze von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts drücken sollen.

Die Slowakei ist zwar innerhalb der Eurozone derzeit das Land mit dem höchsten Wirtschaftswachstum. Mit geschätzten 2,6 Prozent im laufenden Jahr dürfte die Entwicklung aber deutlich hinter den Jahren 2010 und 2011 mit 4,2 und 3,3 Prozent zurückbleiben.

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