Nach der Entführung von 43 UNO-Soldaten auf den Golanhöhen haben sich am Freitag Dutzende bewaffnete Blauhelmsoldaten syrischen Rebellen entgegengestellt. 75 philippinische Soldaten der UNDOF-Mission verteidigten zwei belagerte Posten in der UNO-Zone zwischen Syrien und Israel.
Die philippinischen Truppen seien gut ausgerüstet und ausgebildet, , sagte Oberst Roberto Ancan in Manila. Seine Truppen seien kampfbereit und würden sich nicht ergeben.
Die 43 UNO-Soldaten von den Fidschi-Inseln waren am Donnerstag auf der syrischen Seite der Golanhöhen gefangengenommen worden. Die Soldaten gehören der UNO-Beobachtertruppe für Truppenentflechtung (UNDOF) an, die eine 1974 zwischen Israel und Syrien geschlossene Waffenruhe überwacht.
Nach Angaben des Ministerpräsidenten der Fidschi-Inseln, Voreqe Bainimarama, laufen bereits Verhandlungen für die Freilassung der entführten Blauhelme. Jüngsten Informationen zufolge gehe es den Geiseln den Umständen entsprechend gut.
Al-Nusra-Front verdächtigt
Der UNO-Sicherheitsrat forderte die «bedingungslose und sofortige Freilassung» der Blauhelmsoldaten. Nach UNO-Angaben ist bislang unklar, wer hinter der Entführung steckt. Der Sicherheitsrat erklärte lediglich, es handele sich um «Terrorgruppen und Mitglieder nichtstaatlicher bewaffneter Gruppen».
Die USA hatten zuvor die islamistische Al-Nusra-Front für die Tat verantwortlich gemacht. Diese wird vom UNO-Sicherheitsrat als Terrorgruppe eingestuft und ist der syrische Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida.
Hälfte der Syrer auf der Flucht
In den Kriegsregionen in Syrien und im Irak wird die Lage der Flüchtlinge immer verzweifelter. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind allein in Syrien fast zehn Millionen Menschen – rund die Hälfte aller Syrer – vor der Gewalt ins Ausland geflohen oder aus den Heimatorten vertrieben worden.
Das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sprach vom «grössten humanitären Notfall unserer Zeit». Die Organisation geht nach neuesten Zahlen von drei Millionen Flüchtlingen aus, 6,5 Millionen Menschen seien Vertriebene im eigenen Land.
Auch im Irak sind seit Anfang des Jahres mehr als 1,6 Millionen Menschen aus Angst vor den Kämpfen mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in andere Teile des Landes geflohen, teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) mit.
Viele der Vertriebenen seien körperlich, finanziell und emotional am Ende, erklärte der IOM-Notfallkoordinator im Irak, Brian Kelly. «Die derzeitige Krise im Irak ist beispiellos.» Zahlreiche Opfer sind Kelly zufolge traumatisiert, nachdem ihre Verwandten durch IS-Terroristen entführt oder ermordet wurden.