Fast ein Fünftel des in Deutschland verbrauchten Stroms ist in diesem Jahr mit Hilfe erneuerbarer Energien erzeugt worden. Damit seien die Erneuerbaren erstmals an Atomenergie und auch an Steinkohle vorbeigezogen.
Sie seien mittlerweile zum zweitwichtigsten Energieträger bei der Deckung des Strombedarfs aufgestiegen, teilte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in Berlin am Freitag auf Grundlage erster Schätzungen mit.
Der Anteil der erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne stieg demnach auf 19,9 Prozent – nur die Braunkohle habe mit 24,6 Prozent noch einen grösseren Anteil.
Wind hat die Nase vorn
Erfolgreichste erneuerbare Energiequelle war laut BDEW auch 2011 der Wind: Sein Anteil im Strommix stieg demnach von 6,0 Prozent 2010 auf 7,6 Prozent. Es folgten Biomasse mit einem Anteil von 5,2 Prozent in diesem Jahr, die Fotovoltaik mit 3,2 Prozent und Wasserkraft mit 3,1 Prozent.
BDEW-Präsidentin Hildegard Müller erklärte, mit diesem „erfreulichen“ Zuwachs wachse auch die Verantwortung der erneuerbaren Energien für das Funktionieren im Gesamtsystem.
Hinzu kämen die Herausforderungen beim Ausbau der Stromnetze, der mit der Dynamik der Erneuerbaren „nicht einmal annähernd“ Schritt halte.
Ausserdem bleibe der Bedarf an konventionellen Reserve-Kapazitäten für Zeiten bestehen, in denen die Erneuerbaren witterungsbedingt keinen Strom lieferten. Die Erneuerbaren seien „noch weit davon entfernt, ausreichend Grundlaststrom bereitzustellen“. Deutschland hat beschlossen, bis 2022 aus der Atomenergie auszusteigen.