Fast jeder dritte Tankstellenshop in der Schweiz hat im Jahr 2011 verbotenerweise Alkohol an Jugendliche verkauft. Dies ergaben Testkäufe im Auftrag der Erdöl-Vereinigung. Am besten schnitten die Shops in den Kantonen Graubünden und Basel-Stadt ab.
Während gesamtschweizerisch die Quote der illegalen Verkäufe bei 27 Prozent lag, war sie in Graubünden und Basel-Stadt unter 20 Prozent, wie die Erdöl-Vereinigung am Montag mitteilte. Insgesamt wurden im Jahr 2011 2284 Testkäufe durchgeführt. Ziel war es, jeden Tankstellenshop dreimal zu testen.
Milde Massnahmen
Niklaus Boss, Geschäftsführer der Erdöl-Vereinigung sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda, die Resultate seien noch nicht zufriedenstellend. Verkäufer, die beim Testkauf erwischt werden, würden auf ihr Verhalten aufmerksam gemacht. Ausserdem informiere die Erdöl-Vereinigung den Besitzer des Tankstellenshops.
Erstmals waren im Jahr 2011 auch die Kantone Tessin (43%), Neuenburg (38%) und Freiburg (34%) dabei. Dort, wo zum ersten Mal Testkäufe durchgeführt würden, sei die Anzahl Alkohol-Verkäufe an Jugendliche in der Regel überdurchschnittlich hoch, sagte Boss zu den hohen Werten der drei Kantone.
Keine Testkäufe gab es in der Waadt, im Wallis und im Jura. Auch in Genf waren keine Testkäufer unterwegs – dort ist es den Tankstellenshops verboten, alkoholische Getränke zu verkaufen. Die Testkäufe wurden vom Blauen Kreuz durchgeführt.