Während 2003 nur gut jeder zwanzigste Vater in der Schweiz Teilzeit gearbeitet hat, sind es zehn Jahre später fast doppelt so viele. Im vergangenen Jahr waren 9,3 Prozent der erwerbstätigen Männer, die mit mindestens einem Kind im selben Haushalt leben, teilzeiterwerbstätig.
Väter arbeiten zwar immer noch deutlich weniger Teilzeit als Mütter, jedoch hat sich die Schere zwischen 2003 und 2013 verkleinert. Der Anteil der teilzeiterwerbstätigen Väter nahm von 5,8 auf 9,3 Prozent zu. In der gleichen Zeitspanne hat sich der Anteil der Mütter, die Teilzeit arbeiten, bei 80,2 Prozent stabilisiert.
Dies geht aus der am Freitag publizierten Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 2013 des Bundesamts für Statistik (BFS) hervor. Männer, die mit sehr kleinen Kindern – jünger als sieben Jahre – im selben Haushalt leben, arbeiteten im vergangenen Jahr sogar in 10,5 Prozent der Fälle Teilzeit.
Europas Nummer zwei
Auch über die gesamte Bevölkerung gesehen, gewinnt die Teilzeitarbeit in der Schweiz an Bedeutung. Die Zahl der Teilzeiterwerbstätigen ist mehr als dreimal so rasch angestiegen wie jene der Vollzeiterwerbstätigen (+24,5 Prozent gegenüber +7,1 Prozent).
Im europäischen Vergleich weist die Schweiz mit 36,5 Prozent nach den Niederlanden den zweithöchsten Anteil an Teilzeiterwerbstätigen auf. Mehr als jeder dritte Erwerbstätige arbeitet Teilzeit – bei den Frauen sind es 61,1 Prozent, bei den Männern 15,5 Prozent.
Während der Anteil der teilzeiterwerbstätigen Männer in den vergangenen zehn Jahren um 43,7 Prozent gestiegen ist, nahm der Anteil der Frauen, die Teilzeit arbeiten, um 19,9 Prozent zu.
Familiäre Gründe zuoberst
Die Gründe für die boomende Teilzeitarbeit sind vielseitig. Fast jede zweite Teilzeitarbeitskraft gibt familiäre Gründe an. Für gut jede zehnte Person ist das Absolvieren einer Ausbildung der Grund für die Teilzeitarbeit.
Rund 7 Prozent der Teilzeitarbeitenden geben an, keine Vollzeitarbeit gefunden zu haben, weitere 7 Prozent üben eine Nebentätigkeit aus.
3,3 Prozent der teilzeiterwerbstätigen Bevölkerung arbeiten aus gesundheitlichen Gründe nicht Vollzeit. Fast jede zehnte Person hat gar kein Interesse an einer Vollzeiterwerbstätigkeit.
Deutliche Unterschiede in der Hierarchie
Arbeitnehmende arbeiten mit 36,2 Prozent leicht öfter Teilzeit als Selbstständigerwerbende mit 33,7 Prozent. Deutliche Unterschiede bestehen nach hierarchischer Stellung: Bei den Arbeitnehmenden mit Vorgesetztenfunktion liegt der Anteil der Teilzeiterwerbstätigen bei rund 22 Prozent. Bei den Arbeitnehmenden ohne Vorgesetztenfunktion ist der Anteil doppelt so hoch.
Gemäss der neusten Arbeitskräfteerhebung ist ausserdem eine Verschiebung zu höheren Beschäftigungsgraden festzustellen: Die Zahl der Teilzeiterwerbstätigen mit einem Beschäftigungsgrad von 50 bis 89 Prozent hat um 41,5 Prozent zugenommen, bei den Beschäftigungsgraden von unter 50 Prozent betrug der Anstieg hingegen lediglich 7 Prozent.