Aus dem Tabellenkeller der Bundesliga auf die grosse europäische Bühne: Borussia Mönchengladbachs Fehlstart vor dem Debüt in der Champions League löst Bestürzung aus.
Max Eberl redete nicht lange drumherum. «Wir haben ein beschissenes Spiel gemacht, wir haben einen beschissenen Start hingelegt. Wir müssen jetzt Schutt und Asche über uns ertragen, das ist auch berechtigt», sagte Mönchengladbachs Sportdirektor nach dem schlechtesten Saisonstart der Borussia mit erstmals vier Niederlagen in Serie unter Trainer Lucien Favre. Dem Coach hatte es nach dem blamablen 0:3 gegen den Hamburger SV fast die Sprache verschlagen: «Wir müssen jetzt Lösungen finden. Aber das wird schwer. Es wird dieses Jahr kein Wunder geben.»
Die Freude auf den ersten Auftritt in der europäischen Königsklasse seit 37 Jahren wurde aber vor allem durch die schwere Verletzung von Martin Stranzl getrübt. Der Captain war gerade erst nach einer fünfmonatigen Verletzungspause wieder an Bord und musste nach knapp einer Stunde vom Platz getragen und ins Spital eingeliefert werden. Nach Information des Klubs hat sich der 35-Jährige eine Fraktur der Augenhöhle zugezogen und muss wohl operiert werden.
Damit fällt der österreichische Leistungsträger, in den so viel Hoffnung gesetzt worden war, zum Champions-League-Start am Dienstag beim FC Sevilla und darüber hinaus erneut aus. «Das kommt jetzt noch obendrauf», meinte Eberl. «Er ist unser wichtigster Spieler. Hoffentlich kommt er bald wieder», sagte der norwegische Mittelfeldspieler Havard Nordtveit.
Favre erklärte die derzeitige Gladbacher Problematik auf dem Platz einfach: «Nicht der, der den Ball hat, macht den Fehler, sondern der, der ihn bekommen soll. Es fehlt die Bewegung, defensiv und offensiv», stellte der Romand fest.