Der US-Bundespolizei ist zusammen mit dem Softwarekonzern Microsoft und nationalen Behörden ein Schlag gegen das organisierte Cyber-Verbrechen gelungen. Die Grossoffensive fand in mehr als 80 Ländern statt.
Dabei wurden etwa 1000 von geschätzten 1400 Computer-Netzwerken des Cyber-Rings Citadel Botnets abgeschaltet. Die Kriminellen sollen in den vergangenen eineinhalb Jahren mehr als 500 Millionen Dollar von Bankkonten gestohlen haben. Dafür infizierten sie weltweit Computer mit schadhafter Software und stahlen beispielsweise Online-Banking-Daten.
Die Citadel Botnets sollen nach Angaben von Microsoft bis zu fünf Millionen PCs weltweit gehackt haben. Auch Dutzende von Banken und Finanzinstitute waren im Visier der Täter: Credit Suisse, American Express, Bank of America, Citigroup, PayPal von Ebay, HSBC, JPMorgan Chase, Royal Bank of Canada und Wells Fargo.
Die Drahtzieher sind noch auf freiem Fuss. Allerdings dürfte der Schlag gegen das Netzwerk die kriminellen Kapazitäten deutlich reduziert haben. Ebenfalls in der Nacht zu Donnerstag wurde bekannt, dass amerikanische und britische Ermittler einen gross angelegten Ring von Kreditkartenbetrügern gesprengt haben.
Der Schaden der Opfer summiert sich auf mehr als 200 Millionen Dollar, wie die Behörden mitteilten. Festgenommen wurden elf Personen in den USA, Grossbritannien und Vietnam.
Erst vor kurzem hatten Ermittler zudem bei einem international koordinierten Einsatz den vermutlich weltgrössten Geldwäsche-Ring zerschlagen. Laut Anklageschrift soll die in Costa Rica ansässige Firma Liberty Reserve geholfen haben, rund sechs Milliarden Dollar an illegalen Einnahmen zu waschen.