Weil sich der Baubeginn für das neue Fussballstadion in Aarau bis auf weiteres hinauszögert, will der FC Aarau nun die Stadt Aarau zur Kasse bitten. Der Fussballclub verlangt drei Millionen Franken, damit er das marode Brügglifeld vorerst weiterhin zu einem Super-League-tauglichen Stadion aufpeppen kann.
Die Verantwortlichen des FC Aarau malten angesichts der hängigen Einsprache gegen das Stadionprojekt am Montag vor den Medien ein düsteres Bild von der Zukunft. Statt ab Beginn der Saison 2016/2017 im neuen Stadion kicken zu können, rechnet der Verein jetzt damit, dass man eventuell noch bis 2020 im alten Brügglifeld spielen muss.
Dies bedingt aber, dass das Brügglifeld mit einer Rasenheizung und einer Entwässerung ausgerüstet werden muss, damit der FC Aarau am alten Ort auch weiterhin die Anforderungen der Swiss Football League erfüllt. Deshalb fordert der FC Aarau von der Stadt drei Millionen Franken.
Als Alternative stehen dem Fussballclub nur ein Ausweichen auf ein anderes Super-League-taugliches Stadion oder ein freiwilliger Abstieg in die Challenge League zur Verfügung. Präsident Alfred Schmid und seine Leute dachten auch laut über einen Rücktritt der gesamten FCA-Führungsriege nach.
Grosse Wut gegenüber dem Einsprecher
Gross ist beim FC Aarau vor allem die Wut auf den Einsprecher. Der FC Aarau will sogar rechtlich gegen ihn vorgehen. Gemäss Stadtpräsidentin Jolanda Urech, die ebenfalls an der Medienkonferenz zugegen war, hätten auch Gespräche der Stadt mit dem Einsprecher zu keinem Ergebnis geführt. Urech findet es aber unsinnig, städtische Gelder in eine Rasenheizung zu stecken.
Nach der Erteilung der Baubewilligung Ende Mai dieses Jahres durch die Aargauer Stadtregierung gingen die Stadt Aarau und der FC Aarau davon aus, dass der FCA ab der Saison 2016/2017 im neuen Stadion kicken wird. Eine Einsprache gegen die Baubewilligung zögern nun den für diesen Herbst vorgesehenen Baubeginn auf unbestimmte Zeit hinaus.
Stadion mit Mantelnutzung
Geplant ist in Aarau ein 10’000 Plätze umfassendes und 36 Millionen Franken teures Fussballstadion. Im Mantel des neuen Stadions sollen ein Einkaufszentrum sowie Büros, Wohnungen und Räume für Detailhandel und Gastronomie untergebracht werden.
Zusammen mit dem neuen Fussballstadion entsteht im Gebiet Torfeld Süd – in einem ehemaligen Industriegebiet östlich des Bahnhofs Aarau – für total 170 Millionen Franken ein völlig neuer Stadtteil.