Die oberklassigen Teams geben sich am Sonntag im Schweizer Cup keine Blösse und erreichen die Achtelfinals. Basel und Sion müssen sich jedoch mit ganz knappen Erfolgen begnügen.
Der FC Sion muss seine ganze Reputation als beste Cupmannschaft mobilisieren, um beim starken Neuchâtel Xamax in den Sechzehntelfinals zu bestehen. Die Walliser kommen zuletzt mit einem 4:3 weiter.
Mehr Spektakel – unter anderem mit drei verwerteten Foulpenaltys in Serie – hatten die Fans auf der Maladière in Neuenburg nicht erwarten können. Die Höhepunkte folgten sich Mitte der zweiten Halbzeit Schlag auf Schlag. Die Neuenburger, angeführt von den starken Raphaël Nuzzolo und Max Veloso im Mittelfeld, wendeten einen 1:2-Rückstand in einen 3:2-Vorsprung. In den letzten 20 Minuten setzten sich gleichwohl die Walliser durch.
Es wurde offensichtlich, dass die Neuenburger in der Defensive noch nicht über das Niveau verfügen, das es bräuchte, um in der Super League zu bestehen. Das entscheidende 4:3 erzielte der in der zweiten Halbzeit eingewechselte Stürmer Léo Itaperuna.
Ein Tor von Daniel Hoegh unmittelbar vor der Pause reicht dem FC Basel aus, um im Schweizer-Cup-Sechzehntelfinal beim Erstligisten Zug 94 mit 1:0 weiterzukommen. Die Basel hatten Cupspiele bei unterklassigen Mannschaft in der Vergangenheit schon öfter deutlich gewonnen. Diesmal Blieb es die Mannschaft von Trainer Urs Fischer beim Minimum bewenden. Der Sieg geriet trotz des knappen Ergebnisses zum keinem Zeitpunkt in Gefahr.
Mit einem minimalen 1:0 musste sich Serienmeister FC Basel beim Erstligisten Zug 94 begnügen. Die zweite Formation des souveränen Super-League-Leaders tat nicht mehr als vom Gegner gefordert. Mit Ausnahme des gewohnt engagierten Geoffroy Serey Die vermisste man beim einen oder anderen Basler Akteur den Ehrgeiz, sich in die Startformation von Trainer Urs Fischer spielen zu wollen.
Einziger Torschütze war Daniel Hoegh mit einem Kopfball in der 45. Minute. Der Innenverteidiger stieg nach einem Corner von Jean Paul Boëtius beim hinteren Pfosten am höchsten und traf unhaltbar zur Führung. Die unterklassigen Zuger versuchten zwar alles, diesen knappen Rückstand auszugleichen, realistische Möglichkeiten dazu aber waren kaum auszumachen.
Vor keine unüberwindbaren Probleme gestellt wurde Titelverteidiger FC Zürich beim Erstligisten Bellinzona. Moussa Koné lenkte die Partie im Tessin schon nach zwei Minuten in die aus Zürcher Sicht richtigen Bahnen. Der Gastgeber vermochte zwar in der ersten Halbzeit gut mitzuhalten und sich auch eigene Tormöglichkeiten zu erarbeiten. FCZ-Goalie Andris Vanins liess sich jedoch nicht überwinden.
Im zweiten Durchgang dominierten die Gäste das Spielgeschehen immer resoluter und profitierten auch von einem kräftemässigen Nachlassen Bellinzonas. Der eingewechselte Adrian Winter entschied die Partie schliesslich mit einem schönen Schlenzer in die weite Ecke.
Nach 40 torlosen Minuten wurde das Cupspiel der Zweitligisten aus Bazenheid gegen die fünf Klassen weiter oben tätigen Young Boys zum Spektakel. 45 Minuten später steht das Schlussresultat fest: 1:7.
Die Zweitligisten aus dem 3500-Seelen-Dorf Bazenheid in der Gemeinde Kirchberg am Eingang zum Toggenburg wehrten sich gut und hielten das Spiel bis kurz vor der Pause offen. Stürmer Michael Frey, den Trainer Adi Hütter als einen von nur vier Spielern aus der derzeit gängigen Startformation aufs Feld geschickt hatte, nutzte nach 41 Minuten einen schweren Abspielfehler in der Bazenheider Abwehr. Noch vor der Pause hatten die St. Galler zwei gute Chancen, die zum Ausgleich hätten führen können.
Frey doppelte kurz nach der Halbzeit nach und legte den Grundstein dafür, dass sich die Young Boys nicht ein weiteres Mal im Cup blamieren mussten wie etwa vor zwei Jahren, als sie beim interregionalen Zweitligisten Buochs mit 0:1 ausschieden. Weitere Torschützen für die Berner waren Kwadwo Duah, Yoric Ravet und – mit einem echten Hattrick innerhalb von 13 Minuten – der eingewechselte Yuya Kubo. Denis Mlinaric traf für Bazenheid nach 62 Minuten zum 1:3, das aber nur kurz Bestand hatte.
Neuchâtel Xamax – Sion 3:4 (1:2)
7219 Zuschauer. – SR Klossner. -Tore: 4. Zverotic 0:1. 26. Veloso (Foulpenalty) 1:1. 36. Ziegler (Foulpenalty) 1:2. 66. Nuzzolo (Foulpenalty) 2:2. 71. Veloso 3:2. 72. Carlitos 3:3. 84. Itaperuna 3:4.
Sion: Mitrjuschkin; Zverotic, Ricardo, Ziegler, Morgado; Mveng, Salatic, Sierro (70. Adão); Akolo, Carlitos; Konaté (60. Itaperuna).
Bemerkungen: Sion ohne Lüchinger, Bia (beide verletzt), Mboyo, Pa Modou, Ndoye und Cmelik (alle rekonvaleszent). Pfostenschuss: 45. Akolo. Verwarnungen Sion: 25. Carlitos, 39. Salatic. 65. Ricardo.
Bazenheid – Young Boys 1:7 (0:1)
3270 Zuschauer. – SR Schnyder. – Tore: 41. Frey 0:1. 49. Frey 0:2. 56. Duah 0:3. 63. Mlinaric 1:3. 64. Kubo 1:4. 72. Kubo 1:5. 77. Kubo 1:6. 86. Ravet 1:7.
Young Boys: Wölfli; Mbabu, Von Bergen, Bürgy, Obexer; Bertone (65. Zakaria), Aebischer; Duah, Sulejmani (58. Kubo), Schick; Frey (76. Ravet).
Bemerkungen: Young Boys ohne Hoarau, Gerndt, Seferi, Wüthrich, Sanogo, Joss und Benito (alle verletzt). Verwarnungen Young Boys: 54. Mbabu (Unsportlichkeit).
Bellinzona (1.) – Zürich 0:2 (0:1)
3069 Zuschauer. – SR Erlachner. – Tore: 2. Koné 0:1. 74. Winter 0:2.
Zürich: Vanins; Brunner, Kecojevic, Bangura, Kempter (83. Alesevic); Yapi; Koné (66. Winter), Marchesano, Buff (79. Chiumiento), Schönbächler; Cavusevic.
Bemerkungen: Zürich ohne Sarr, Nef und Voser (alle nicht im Aufgebot). Verwarnungen: 39. Schönbächler (Schwalbe), 44. Yapi (Foul), 93. Brunner (Foul).
Zug 94 (1.) – Basel 0:1 (0:1)
4200 Zuschauer. – SR San. – Tor: 45. Hoegh 0:1.
Basel: Vailati; Gaber, Hoegh, Cümart, Riveros; Serey Die, Fransson; Bua (73. Kutesa), Elyounoussi, Boëtius; Sporar.
Bemerkungen: Zug ohne Gygax (verletzt). 94. Gelb-Rot gegen Ntsika (Zug).
Iliria Solothurn (2.i.) – Schaffhausen 1:4 (0:1). – 900 Zuschauer. – SR Musa. – Tore: 33. Neitzke 0:1. 60. Frontino 0:2. 67. Jahiu 1:2. 69. Facchinetti 1:3. 86. Rossi 1:4. – Bemerkungen: 5. Tor von Redzepi (Iliria) nicht anerkannt (Abseits). 39. Tor von Rossi (Schaffhausen) nicht anerkannt (Abseits). 40. Lattenschuss Sadriji (Iliria).