FC Zürich nach Da Costas Degradierung gegen Luzern gefordert

Zürich wird am 26. Spieltag ein Super-League-Brennpunkt sein. Der FCZ steht wegen hausgemachter Probleme selbst verschuldet im nationalen Rampenlicht.

Ein Bild aus besseren Zeiten: David da Costa und Urs Meier (Bild: SI)

Zürich wird am 26. Spieltag ein Super-League-Brennpunkt sein. Der FCZ steht wegen hausgemachter Probleme selbst verschuldet im nationalen Rampenlicht.

Der FCZ steht nach sechs Heimspielen ohne Sieg so oder so unter Druck. Mit einem Torhüterwechsel zu einem eher sonderbaren Zeitpunkt manövrierte sich der Verein zusätzlich in den medialen Fokus. Urs Meiers Entscheid, 72 Stunden vor dem 38. Wettbewerbsspiel der Saison die langjährige Nummer 1 David da Costa intern herabzustufen und ab sofort auf den früheren U21-Keeper Yanick Brecher zu setzen, löste eine mehrtägige Debatte aus.

Meier beteuerte an einer Pressekonferenz, die eigenartige und überaus brisante Rochade primär aus sportlichen Gründen veranlasst zu haben. Und: «Es ist mein Entscheid. Im Team hat er Wirbel verursacht, aber die Spieler respektieren ihn.» Der Eindruck, dass die Degradierung mutmasslich eher das Ergebnis wochenlanger Spannungen zwischen dem Coach und dem extrovertierten Keeper ist, erhärtet sich indes immer mehr.

«Ich bin sehr zuversichtlich»

Nach dem Eklat um den in Teilen der «Südkurve» populären Goalie steht Zürichs Trainer nun gegen den FC Luzern und vor allem am kommenden Dienstag im Cup-Halbfinal unter massivem Druck. Sollten seiner Massnahme weitere Fehltritte oder im ungünstigsten Fall Fehlgriffe folgen, dürften dem 53-Jährigen im dritten Jahr beim FCZ die schwierigsten Wochen seit seinem Aufstieg zum Cheftrainer bevorstehen.

«Wir haben trotz der medialen Unruhe sehr konzentriert gearbeitet. Ich bin sehr zuversichtlich, alle haben Gas gegeben», bemühte sich Meier im Hinblick auf den Auftritt gegen den in der Rückrunde vereinzelt überzeugenden Tabellenvorletzten. Gute Erinnerungen verbindet der FCZ mit dem FCL nicht: das blamable 2:3 vor eigener Kulisse stand am Anfang der problematischen Phase.

Pontes Einstieg in Basel

Raimondo Ponte bekommt zum Start seiner Rettungsmission mit dem FC Aarau eine praktisch unlösbare Aufgabe vorgesetzt. Der seit 14 Runden sieglose Abstiegskandidat hat im Basler St.-Jakob-Stadion anzutreten. Seit 19 Jahren und 25 Mal in Folge schaffte der Aussenseiter auswärts gegen den Serienmeister keinen Coup mehr. Es ist eher unwahrscheinlich, dass der Champions-League-Achtelfinalist Nothelfer Ponte an dessen 60. Geburtstag mit drei Punkten beschenkt.

St. Gallens Probleme

Thun ringt zwar permanent um bessere finanzielle Konditionen im Heimstadion, aber in sportlicher Hinsicht betrachtet ist die Arena im Berner Oberland eine eigentliche Komfortzone. 50 Prozent der Partien vor eigener Kulisse hat die Equipe von Urs Fischer gewonnen. Ungünstig sind die Vorzeichen für St. Gallen. Die Ostschweizer treten seit dem Jahreswechsel an Ort. Der Output ist enttäuschend – einen Sieg in sieben Spielen und ein 2:2 gegen den FC Basel hat der schlingernde FCSG zu bieten.

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