Vierter Final gegen Basel, vierter Sieg: Der FC Zürich ist durch das 2:0 nach Verlängerung zum achten Mal in seiner Vereinsgeschichte Schweizer Cupsieger. Zweifacher Torschütze ist Mario Gavranovic.
Anfang der 1970er-Jahre standen sich Zürich und Basel drei Mal im Cupfinal gegenüber, jedes Mal ging der FCZ als Sieger vom Platz. Im Stade de Suisse setzte Zürich diese Serie mit dem achten Triumph im nationalen Cup-Wettbewerb fort. Es gelang ihm wie im August 2013 als bislang einziges Schweizer Team in dieser Saison, den FC Basel (erneut) zu bezwingen. Diesmal resultierten aber nicht drei Punkte, sondern der erste Cupsieg seit jenem 2005 unter Lucien Favre und der Titel seit der Meisterschaft 2009. Danach begann die Basler Serie mit vier Titelgewinnen in der Meisterschaft in Folge.
Dem FCB bleibt nach der zweiten Finalniederlage in Folge der Trost, mit einem Sieg im Spitzenkampf vom kommenden Sonntag gegen die Grasshoppers wenigstens die Weichen für die Titelverteidigung zu stellen.
Dass das 4:2 im St.-Jakob-Park für den FCB vom letzten Mittwoch in der Meisterschaft ein Vorgeschmack war, konnte der 89. Cupfinal nicht ganz bestätigen. Turbulenzen, Emotionen und Torchancen von Qualität brachte das Geschehen erst ab der 46. Minute. Das hatte vor allem damit zu tun, dass Basel die Partie kontrollierte – oder besser gesagt neutralisierte. Der Leader der Super League beschränkte sich in der Offensive auf das, was notwendig war.
Umso mehr darum, weil er in der Verlängerung nur noch zu neunt auf dem Platz stand. Gaston Sauro sah wegen einer Notbremse (66.) rot, in der 99. folgte ihm Giovanni Sio nach einer angeblichen Schwalbe mit gelb-rot in die Kabine. TV-Bilder zeigten allerdings, dass eher ein Foul von Jorge Teixeira im FCZ-Strafraum als eine Unsportlichkeit des Baslers vorlag. Bitter war der zweite Platzverweis für den FCB darum, weil praktisch im Gegenzug das entscheidende Tor der Partie fiel. Mario Gavranovic verwertete mit einem Flugkopfball die Flanke von Teixeira zum 1:0. Der gleiche Spieler machte mit dem 2:0 in der 114. Minute nach einem Konter alles klar.
Fahrt nahm die Partie vor nur 23’312 Zuschauern im Stade de Suisse erst nach der Pause auf. Davor war sie von Taktik geprägt. Kein Team wollte, wie es FCB-Trainer Murat Yakin im Pauseninterview bestätigte, den ersten Fehler begehen. Entsprechend rar waren Torchancen auf beiden Seiten. Basel war durch Davide Callà zweimal (5./41.) gefährlich. Der FCZ hatte seine besten Momente dann, wenn Yassine Chikhaoui am Ball war. Der Tunesier deutete sein enormes Potenzial mehrmals an, er versuchte als einer der wenigen, Akzente zu setzen. In der 38. Minute ging ein Schuss nach feiner Einzelleistung am Tor vorbei, kurz davor war ein Kopfball von Ivan Kecojevic übers Basler Tor geflogen.
Wirklich hektisch und wesentlich intensiver, als er vorher schon war, wurde der vierte Cupfinal-Klassiker nach dem Platzverweis gegen Sauro. Der argentinische Innenverteidiger des FCB war im Laufduell langsamer als Franck Etoundi, brachte den Kameruner mit einem Trikotzupfer zu Fall und sah dafür rot. Er, der schon im Europa-League-Viertelfinal in Valencia mit gelb-rot des Feldes verwiesen worden war. Durch die Reduktion auf neun Feldspieler zog sich Basel noch weiter in die eigene Hälfte zurück und versuchte, die Nadelstiche mit Kontern zu setzen. Dem Siegtreffer mehrmals nahe stand der FCZ: Davide Chiumientos fulminanter Weitschuss (82.) prallte an die Latte, Gavranovic vergab zweimal (56./88.) aus guter Position.
Telegramm:
Zürich – Basel 2:0 (0:0) n.V. – Stade de Suisse, Bern. – 23’312 Zuschauer. – SR Graf. – Tore: 100. Gavranovic (Teixeira) 1:0. 114. Gavranovic (Chikhaoui) 2:0.
Zürich: Da Costa; Teixeira, Kecojevic, Djimsiti; Buff (86. Mariani); Philippe Koch, Chiumiento, Chikhaoui, Rikan (111. Kajevic); Gavranovic, Etoundi (91. Sadiku).
Basel: Sommer; Aliji, Suchy, Sauro, Safari; Serey Die, Elneny; Callà (71. Arlind Ajeti), Frei (60. Delgado), Stocker (106. Diaz); Sio.
Bemerkungen: Zürich ohne Brunner, Chermiti, Nef, Kukeli (alle verletzt), Benito, Pedro Henrique und Schönbächler (alle gesperrt), Basel ohne Ivanov, Streller, Schär, Voser, Xhaka (alle verletzt) und Philipp Degen (gesperrt). 66. Rote Karte gegen Sauro (Notbremse-Foul). 82. Lattenschuss von Chiumiento. 99. Gelb-rote Karte gegen Sio (Unsportlichkeit). Verwarnungen: 47. Sio (Foul). 61. Chikhaoui (Reklamieren). 62. Elneny (Unsportlichkeit). 83. Buff (Foul). 95. Kecojevic (Foul). 101. Serey Die (Reklamieren).