Zürichs Coach Uli Forte wertet den Europacup-Auftritt in Villarreal (1:2) als gut und hofft, im Schweizer Cup in Bellinzona auf ähnlichem Niveau fortfahren zu können.
«Wir sind und bleiben zielorientiert.» Gewisse Ambitionen seien auch in der schwierigen Gruppenphase angebracht, hatte sich Ancillo Canepa im Vorfeld festgelegt. Die Mannschaft folgte ihrem ehrgeizigen Klubchef. 83 Tage nach dem Absturz in die Challenge League bot der FCZ im Stadion des Europa-League-Halbfinalisten der letzten Saison eine für seine aktuellen Verhältnisse erstklassige Performance.
Die erste Szene des Abends beanspruchte nicht die spanische Prominenz, sondern die Nummer 107 des UEFA-Klub-Rankings. Armando Sadiku drehte den Ball nach 66 Sekunden gekonnt zur 1:0-Führung in die Ecke. «Wir haben sehr gut begonnen und sofort vorgelegt», kommentierte Uli Forte den Zürcher Traumstart. Trotz des Umschwungs hätten sie wenig zugelassen, die Umstellung auf eine Dreierkette in der Abwehr zahlte sich aus: «Wir wollten die Breite Villarreals besser abdecken.»
Der Zürcher Trainer machte dem Team nach der ersten Niederlage im neunten Wettbewerbsspiel selbstredend nicht den geringsten Vorwurf: «Wir haben uns immer wieder gut aus der Umklammerung lösen können und spielten mit. Am Ende fehlte vielleicht auch das Quäntchen Glück.» Oder ein Klasse-Spieler wie Alexandre Pato.
«Das 1:0 von Pato war Weltklasse», befand Forte. Und wie der Brasilianer jonglierend und mit einem Doppelpass im Höchsttempo den Umschwung einleitete, sei beeindruckend gewesen. «Das kann man kaum verteidigen.» Nur der suboptimale Zeitpunkt des zweiten Gegentreffers störte ihn: «Das Tor kurz vor der Pause ist ärgerlich.»
Derweil für Villarreal die Real-Woche gegen Sociedad und Madrid ansteht, taucht Zürich bereits am kommenden Sonntag wieder in den glamourfreien Alltag ein. In der 2. Cup-Runde gegen die inzwischen viertklassige AC Bellinzona wird aus dem europäischen Aussenseiter wieder ein nationales Schwergewicht.
Die Umstellung aufs Daily-Business sei nicht zu unterschätzen, so Forte: «Die Frage wird sein, ob wir auch in Bellinzona so motiviert und engagiert zu Werke gehen können.»