Seit 46 Jahren und dem 5:1 in den Achtelfinals wartet der FC Zürich auf einen Cupsieg gegen die Grasshoppers. Seither resultieren nur Niederlagen und Enttäuschungen.
Zürich gegen die Grasshoppers – das ist das brisanteste Duell in den Viertelfinals des Schweizer Cups von heute Abend. Im Letzigrund messen sich die Cupsieger der letzten beiden Saisons. Sowohl GC (2013) als auch Zürich (2014) setzten sich im Final gegen Basel durch. Das zweite Kräftemessen zwischen zwei Super-League-Vereinen steigt bei Sion gegen Aarau im Tourbillon.
Der Erstligist Münsingen ist gegen Meister Basel krasser Aussenseiter. Aber: Basel bekundete zuletzt stets Mühe gegen das Amateur-Team von Trainer Kurt Feuz. Buochs gegen St. Gallen musste derweil wegen des unbespielbaren Terrains verschoben werden und wird nächsten Mittwoch über die Bühne gehen.
Zürcher Derbys haben Tradition, 240 Mal wurden sie schon ausgespielt. Auch im Cup messen sich die Zürcher Rivalen häufig. Meist aber mit dem gleichen Ausgang – mit GC-Triumphen. Sämtliche sechs Kräftemessen seit 1969 endeten zu Gunsten der Hoppers, das verrückteste in den Halbfinals am 3. März 2004. Der FCZ führte im Hardturm nach Treffern von Gygax (3), dem Brasilianer Cesar und einem Eigentor von Reto Ziegler, der nun bei Sion wirkt, mit 5:2. Und das bis zur 83. Minute. Da setzte der 19-fache Cupsieger und damals amtierende Meister zum Schlussspurt an. Zweimal Eduardo und Mladen Petric glichen noch zum 5:5 aus und erzwangen vor 11’200 Zuschauern eine Verlängerung. Diese entschied der uruguayische Techniker Richard Nuñez in der 95. Minute mit dem 6:5. Im Final unterlag GC aber überraschend dem FC Wil 2:3.
Cup-Titelverteidiger Zürich geht als Favorit ins Zürcher Derby. Alle drei Meisterschaftspartien in dieser Saison endeten mit FCZ-Erfolgen. Aber der Zürcher Stadtklub tut sich als «Heimklub» schwer. In den letzten fünf Partien als Gastgeber resultierte kein Sieg. Niederlagen gegen Luzern (2:3), Basel (1:2) und Thun (0:1) standen die Remis gegen St. Gallen (1:1) und gegen Aarau (0:0) gegenüber. GC kam am Sonntag in St. Gallen beim 1.1 zum ersten Punkt im vierten Spiel unter seinem neuen Trainer Pierluigi Tami. Die Mannschaft steige gestärkt aus dem letzten Match, obwohl in der Schlussphase der Sieg verschenkt wurde, meinte Tami. Der Tessiner Übungsleiter sah aber viele gute Ansätze.
Sion ist eine Cup-Macht: 12 Endspiel-Teilnahmen, 12 Siege. Das muss wohl in einer Spitzenliga ein Weltrekord ein. Den Cupsieg fordert dieses Jahr auch Sions umtriebiger Klubpräsident Christian Constantin, der deshalb sein Team mit Veroljub Salatic, Reto Ziegler und Elsad Zverotic massiv verstärkte. «Der Cupsieg ist die einfachste Möglichkeit, eine Europa-Cup-Qualifikation zu holen», sagt der Sittener Patron. Seine Equipe erholte sich nach dem enttäuschenden 2:2 gegen Luzern in der Therme von Saillon.
Die Walliser steigen als Favoriten ins Duell gegen Aarau. Während die Aargauer seit elf Meisterschaftsspielen auf einen Sieg warten und ans Tabellenende abgerutscht sind, ist Sion seit der Winterpause ungeschlagen. Trainer Didier Tholot hat mit seiner spielstarken, aber launischen Equipe in Vaduz gewonnen (2:0) und in Basel überzeugt (1:1). Nur beim 2:2 gegen Luzern am Sonntag musste ein kleiner Rückschlag entgegengenommen werden, der aber mit dem Weiterkommen im Cup aus der Welt geschafft werden kann.