In der Super League spitzt sich der Abstiegskampf drei Runden vor Schluss zu. St. Gallen empfängt am Pfingstmontag den FC Zürich zum Abstiegsthriller.
Die Serien von Zürich und St. Gallen sind ähnlich miserabel. Der FCZ hat seit sieben Spielen nicht mehr gewonnen und hält drei Runden vor Schluss als Tabellenletzter den Schwarzen Peter in der Hand. Aber auch St. Gallen ist noch nicht alle Abstiegssorgen los. Auch das Team von Joe Zinnbauer befindet sich im freien Fall und holte aus den letzten elf Spielen gerade einmal einen Sieg. Bei einer Niederlage verkürzt sich der Vorsprung auf den FCZ auf zwei Punkte.
Trotz der Negativserie und der Tatsache, dass St. Gallen in den drei bisherigen Vergleichen mit dem FCZ nur einen Punkt holte, sieht Zinnbauer die Vorteile auf Seiten seines Teams: «Kämpferisch und läuferisch sind wir besser, wir spielen zuhause, wo wir mehr Sicherheit haben, und wir sind nicht so stark unter Druck wie der Gegner.» Sie hätten ihr Schicksal in den eigenen Füssen. Einzig der Trainerwechsel der Zürcher kommt dem Deutschen nicht gelegen. «Den hätten sie ruhig auch erst am Montagabend machen können.»
In St. Gallen wird der FCZ erstmals von Uli Forte betreut. Nach dem desolaten Auftritt am Mittwoch gegen Lugano und dem Sturz ans Tabellenende hatte Sami Hyypiä der Mannschaft die Vertrauensfrage gestellt – und stellte danach sein Amt zur Verfügung. Forte übernahm und sagte bei seiner Vorstellung am Freitag treffend: «Für den FCZ geht es um alles oder nichts.» In den Meisterschaftsspielen sowie dem Cupfinal gegen Lugano ist für den ihn und den Verein von Himmel bis Hölle alles möglich. Leidenschaft, Herz und Kampf, fordert Forte von seinen Spielern, damit auch die filigranen Qualitäten wieder auf den Platz gebracht werden könnten. «Diese sind vorbehaltlos vorhanden.»
Vaduz und Lugano im Aufwind
Vaduz und Aufsteiger Lugano, die vor der Saison als erste Absteiger gehandelt wurden, befinden sich nach ihren Siegen in der letzten Runde im Aufwind. Vaduz gastiert bei den Grasshoppers, die ihrerseits in den Kampf um die Europa-League-Plätze involviert sind. «Einen Punkt zu holen in dieser Phase, wäre nicht schlecht», sagte Trainer Giorgio Contini pragmatisch. Am zweitletzten Spieltag empfangen die Liechtensteiner zuhause Lugano, ehe sie zum Abschluss zum FCZ reisen.
Lugano trifft am Pfingstmontag auf die zweitklassierten Young Boys, für die es um nichts mehr geht. Ein erster Schritt sei getan, sagte Zdenek Zeman nach dem Sieg in Zürich. Nun müssten noch zwei weitere folgen. Vor einem Monat unterlag Lugano den Bernern 0:7 und kassierte dabei die höchste Niederlage der Saison, aus den ersten beiden Duellen mit YB resultierten allerdings vier Punkte. Für Zeman ist klar: «Wir brauchen die gleiche Leistung wie gegen Zürich.»
Dreikampf um zwei Europacup-Plätze
Ähnlich spannend wie der Abstiegskampf präsentiert sich das Rennen um die Plätze 3 und 4, welche zur Teilnahme an der Europa-League-Qualifikation berechtigen. Der Vorsprung der Grasshoppers schmilzt und schmilzt nach nur acht Punkten aus den letzten neun Spielen. Sion gastiert in Thun, das einmal mehr eine sehr solide Saison gespielt hat und schon mehrere Runden vor Schluss keine Abstiegssorgen mehr kennt. Den psychologischen Vorteil auf seiner Seite weiss der FC Luzern, der mit 21 Punkten aus den letzten zehn Spielen eine fulminante Aufholjagd startete. Auch wenn der FCL nun Meister Basel empfängt, ist für Trainer Markus Babbel klar: «Wir wollen in den Europacup.»