FCZ-Präsident Ancillo Canepa stellt Sinnfrage

Der FC Zürich zeigt sich geschockt! Schon wieder haben am Donnerstagabend in Rom unbelehrbare Hooligans dafür gesorgt, dass der Fussball komplett in den Hintergrund gerückt ist.

Ratlos: Sportchef Bickel (links) mit FCZ-Präsident Canepa (Bild: sda)

Der FC Zürich zeigt sich geschockt! Schon wieder haben am Donnerstagabend in Rom unbelehrbare Hooligans dafür gesorgt, dass der Fussball komplett in den Hintergrund gerückt ist.

Mitten im Sektor der rund 700 mitgereisten FCZ-Fans war unmittelbar vor Beginn der Europa-League-Partie gegen Lazio Rom eine Knallpetarde vorzeitig explodiert. Dem jungen Täter wurden offenbar drei Finger abgerissen. Zahlreiche daneben stehende Unbeteiligte zogen sich Verbrennungen und Gehörschädigungen zu. Laut italienischen Quellen soll auch ein Römer Balljunge schwerwiegende Hörprobleme erlitten haben.

Wie die Petarden ins Stadion geschmuggelt wurden, kann sich der FCZ-Sicherheitsverantwortliche Peter Bürki nicht erklären. „Wir wurden alle mindestens drei Mal kontrolliert. Die Leute mussten die Hosen runter lassen, Schuhe ausziehen, alles wurde gefilzt.“

In einer ersten Reaktion auf die schlimmen Vorfälle hat der FCZ bereits kommuniziert, dass für das nächste Auswärtsspiel in Lissabon gegen Sporting keine Tickets für FCZ-Anhänger angeboten werden. „Im Stadion wollten die Kollegen des Täters dessen Namen aus Angst vor einer Stadionsperre nicht bekannt geben, obwohl die Sanitäter genaue Angaben wegen dessen Blutgruppe benötigten. Das ist eine Sauerei!“, enervierte sich FCZ-Präsident Ancillo Canepa.

„Wir haben bereits für die ersten drei Spiele in der Europa League rund 50’000 Franken bezahlen müssen. Die Rechnung für das Spiel in Lazio dürfte noch happiger ausfallen“, sagt Canepa, der langsam auch in Frage stellt, was die hohen Ausgaben und der riesige Zeitaufwand für die Fanarbeit überhaupt bewirken. Sechs Fanarbeiter waren am Donnerstag mit nach Italien gereist, auch sie konnten das Geschehene nicht verhindern.

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