FCZ scheidet gegen Dynamo Minsk aus

Der FC Zürich verpasst sein erstes Saisonziel. Er scheidet in der dritten Runde der Europa-League-Qualifikation aus. Nach dem 0:1 vor einer Woche spielt der FCZ auswärts gegen Dynamo Minsk 1:1 n.V.

Weiter im Tiefflug: Der FC Zürich mit Philippe Koch (Archivbild) (Bild: SI)

Der FC Zürich verpasst sein erstes Saisonziel. Er scheidet in der dritten Runde der Europa-League-Qualifikation aus. Nach dem 0:1 vor einer Woche spielt der FCZ auswärts gegen Dynamo Minsk 1:1 n.V.

Das mit 0:1 verlorene Hinspiel vor acht Tagen war ein Sinnbild für die aktuelle Ratlosigkeit und fehlenden Aktivismus im FCZ-Spiel. Im Auswärtsauftritt in Brest, wohin Dynamo wegen Nichterfüllen von UEFA-Auflagen ausweichen musste, verlief der Start der Zürcher, wie ihn sich Interimscoach Massimo Rizzo nicht besser hätte vorstellen können. Mit dem ersten Angriff machte Amine Chermiti das Handicap sogleich wett. Der Tunesier verwertete nach herrlichem Durchspiel den perfekt getimten Querpass von Mario Gavranovic zum 1:0.

Dieser Vorstoss blieb nach gutem Beginn allerdings das Highlight aus Zürcher Sicht. Besser wurde es nie mehr. Am Ende fehlten zwei Minuten, um mit Glück einen möglichen Turnaround wenigstens anzudeuten und dem ersten Saisonziel, dem Einzug in die Gruppenphase, einen Schritt näherzukommen. Womöglich ist die Konzentration auf die nationale Meisterschaft in der aktuellen Situation nicht das Dümmste, was dem FCZ passieren konnte. Auch wenn Rizzo betonte, dass das Team «unbedingt weiterkommen wollte».

In der 118. Minute gelang Fatos Beciraj, der Penalty-Torschütze aus dem Hinspiel, der durchaus verdiente Ausgleich für Dynamo. Den folgenden Corner nach einem vergebenen Konter (durch Intervention von Goalie Yanick Brecher) köpfelte der Montenegriner zum umjubelten 1:1 ein, wobei Cabral im entscheidenden Duell keine gute Falle abgab. Das Ausscheiden des FCZ hatte sich insofern abgezeichnet, als dass die Mannschaft mit Fortdauer der Partie offensiv abbaute.

Vor dem Tor des weissrussischen Gegners wurde es vor allem dann gefährlich, wenn die Angriffe über die Flügel kamen. Das war bei allen der raren FCZ-Möglichkeiten der Fall: Zweimal vergab Christian Schneuwly, einmal kurz vor Ende der regulären Spielzeit und einmal in der Verlängerung. Dazu schoss der eingewechselte Armando Sadiku mit einem Schuss aus der Drehung (116.) darüber.

Auf welch wackligem Fundament das Team nach dem Trainerwechsel, dem Abgang von Captain Yassine Chikhaoui und dem verlorenen Derby steht, zeigte sich immer wieder. Ganz offensichtlich war Rizzos Taktik die, den Gegner möglichst weit vom eigenen Tor fernzuhalten. «Vielleicht sind wir nach dem frühen Tor und dem guten Anfang zu defensiv gestanden», sagte Rizzo. Der vorherige Assistent von Urs Meier liess die linke Angriffsseite von Dynamo zusätzlich zustellen, die Massnahme griff indes bedingt. Im Spiel nach vorne brachte Zürich bis auf wenige Ausnahmen ziemlich wenig zustande, auch wenn der Schweizer Vertreter das Geschehen zumindest vor dem Schlagabtausch in der zweiten Halbzeit einigermassen kontrollierte.

Telegramm:

Dynamo Minsk – FC Zürich 1:1 (0:1, 0:1) n.V. – 7000 Zuschauer (in Brest). – SR Borski (Pol). – Tore: 4. Chermiti (Gavranovic) 0:1. 118. Beciraj (Corner Neacsa) 1:1.

Dynamo Minsk: Gutor; Begunow, Politewitsch, Bangura, Weretilo; Adamovic (81. El Monir), Korsun, Tigorew (36. Neacsa), Korytko (102. Woronkow); Beciraj, Rassadkin.

Zürich: Brecher; Koch, Nef, Kukeli, Djimsiti; Cabral, Grgic; Schneuwly (102. Simonjan), Buff (73. Sadiku), Chermiti; Gavranovic (110. Sarr).

Bemerkungen: Zürich ohne Alesevic, Brunner, Chiumiento, Kecojevic, Kleiber, Schönbächler, Yapi (alle verletzt) und Etoundi (nicht im Aufgebot). Verwarnungen: 31. Buff (Foul). 45. Gutor (Reklamieren). 49. Politewitsch. 51. Korytko. 72. Korsun. 73. Schneuwly (alle wegen Fouls). 81. Sadiku (Unsportlichkeit). 83. Weretilo (Foul). 122. Neacsa (Foul).

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