FCZ sichert sich Europacup-Teilnahme

Zürich erreicht trotz langer Baisse die Minimalvorgabe. Im wichtigsten Spiel der Rückrunde siegt der FCZ in Luzern 1:0 und sichert sich das Ticket für die Europa League – dank einem Traumtor Sadikus.

Jakob Jantscher (Luzern, links) versucht Oliver Buff abzuschütteln (Bild: SI)

Zürich erreicht trotz langer Baisse die Minimalvorgabe. Im wichtigsten Spiel der Rückrunde siegt der FCZ in Luzern 1:0 und sichert sich das Ticket für die Europa League – dank einem Traumtor Sadikus.

Sein Vorname verpflichtet, ist bei ihm seit seiner Ankunft in Zürich aber nicht immer Programm: Armando Sadiku, vormals in Lugano und Locarno in jeder zweiten Challenge-Partie erfolgreich, hatte beim FCZ lange anzustehen. Nach einem Kreuzbandriss im letzten Mai litt er monatelang, ehe der Albaner in einem entscheidenden Moment ins Zürcher Zentrum rückte – mit einem wunderbaren Treffer nach 49 Minuten, einem Schuss aus grosser Distanz ins Lattenkreuz.

Sadikus Kunststück kam für alle Zürcher Beteiligten im günstigsten Augenblick. Das Tor des 23-Jährigen ist nicht Gold, aber womöglich mehrere Euro-Millionen wert. Es ist das rare Highlight einer Rückrunde, die mehrheitlich Pleiten, Blamagen, Pannen, Ärger und Ratlosigkeit brachte. Das Duell mit dem FC Luzern war aus Sicht der Gäste ein Final – so zumindest hatte Klubbesitzer Ancillo Canepa die Partie taxiert.

Ein Endspiel auch für Urs Meier? Gut möglich. Einen weiteren Fehltritt hätte mutmasslich auch Canepa seinem Trainer nicht mehr verziehen. Die katastrophale Heimbilanz mit zuletzt elf sieglosen Spielen in Folge belastete den Verein schwer. Entsprechend befreit jubelten die Sieger in der ausverkauften FCL-Arena. Meier verteilte Komplimente, Canepa übermittelte das positive Ergebnis noch auf dem Rasen per Handy seinem Freundeskreis.

Luzerns Verantwortliche hingegen bemühten Erklärungen für den Rückschlag zur Unzeit. Für sie endeten die Festwochen mit sechs Siegen in sieben Partien ausgerechnet gegen einen zuletzt verunsicherten Kontrahenten abrupt. 19 Treffer hatten die Innerschweizer in sieben Runden produziert, gegen den gut gruppierten FCZ fand die Nummer 2 der Rückrunde überraschend keine Lösung.

Bemerkenswert ist der Aufschwung trotzdem, respektabel ist die Arbeit von Markus Babbel. Der Coach mit beeindruckendem Spieler-Palmarès hat den FCL vom Ende der Super-League-Skala in die Nähe des Europacups geführt. Seine Handschrift ist erkennbar, 39 Punkte in 24 Spielen sind das statistische Dokument der Fortschritte unter der Führung des deutschen Charakterkopfs.

Luzern – Zürich 0:1 (0:0)

16’500 Zuschauer (ausverkauft). – SR Studer. – Tor: 49. Sadiku 0:1.

Luzern: Zibung; Thiesson, Sarr, Affolter, Lustenberger (70. Ianu); Wiss (46. Haas); Bozanic, Freuler, Jantscher; Winter (60. Hyka), Marco Schneuwly.

Zürich: Brecher; Djimsiti, Nef, Elvedi, Philippe Koch; Kukeli; Christian Schneuwly (68. Rodriguez), Buff (60. Chikhaoui), Chiumiento, Chermiti; Sadiku (77. Rikan).

Bemerkungen: Luzern ohne Lezcano, Doubai (beide gesperrt), Puljic, Rogulj (beide verletzt), FCZ ohne Alesevic, Raphael Koch, Schönbächler, Yapi, Kecojevic, Oberlin (alle verletzt), Da Costa (nicht im Aufgebot). Verwarnungen: 14. Jantscher , 44. Chermiti, 49. Buff , 67. Thiesson, 88. Rodriguez (alle Foul), 92. Djimsiti (Reklamieren).

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