Nach dem verhaltenen Saisonstart in der Super League ist der FC Zürich in der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League gegen Dinamo Minsk (19.30) gefordert.
Trainer Urs Meier verlangt von seinem Team im Hinspiel gegen die Weissrussen mehr Effizienz, Durchschlagskraft und einen Sieg.
Zwei Punkte aus den Meisterschaftspartien gegen die Young Boys (1:1) und in Vaduz (2:2), zustande gekommen trotz Rückständen, entsprechen nicht Meiers Erwartungen. Nach dem Remis im Fürstentum Liechtenstein hat der Zürcher Coach festgestellt, dass sein Team den grundlegenden Fehler begangen habe, nicht die Ruhe zu bewahren. «Wir wollten den Sieg erzwingen. Jeder wollte den entscheidenden Pass spielen. Aber man kann nicht mit dem Kopf durch die Wand.»
Deshalb will Meier gegen den aktuellen Zweiten der weissrussischen Jahresmeisterschaft dosiertes Risiko eingehen, Aufwand und Ertrag sollen in einem guten Masse stehen. «Es ist ein schmaler Grat. Man darf nicht erwarten, dass wir uns zehn Chancen erarbeiten. Falls das doch eintritt, war es ein überragendes Spiel.»
Wohl noch immer ohne Captain Yassine Chikhaoui sieht sich der FCZ mit einem Gegner konfrontiert, der Meier hinsichtlich individueller Besetzung an Slovan Liberec gemahnt. Gegen die Tschechen war Zürich vor zwei Jahren durch zwei 1:2-Niederlagen im gleichen Stadium des Wettbewerbs ausgeschieden.
«Minsk sehe ich auf Augenhöhe mit Slovan, taktisch sind sie noch disziplinierter», stellte er bei seinen Beobachtungen vor Ort fest. Beim lockeren 4:0 von Dinamo Minsk in der zweiten Runde gegen Varna fielen ihm insbesondere Spielmacher Wladimir Korytko («der Denker und Lenker») und der montenegrinische Stürmer Fatos Beqiraj («hat internationale Klasse, Verdrängung und ist kaltblütig»), mit neun Treffern die Nummer 2 der Liga, auf.
Vor mutmasslich spärlicher Zuschauerkulisse – am Tag vor dem Spiel waren erst 2000 Tickets verkauft – will sich der FCZ eine Basis für das Rückspiel vom kommenden Donnerstag in Brest schaffen. Das bedeutet, gegen einen defensiv stabilen Konkurrenten, den Meier als Ersatzspieler der Grasshoppers im Meistercup 1983/84 bereits einmal hatte spielen sehen, eine gute Balance zu finden und «kein Gegentor zu kassieren».
Europa League. Qualifikation. 3. Runde, Hinspiel: FC Zürich – Dinamo Minsk. – 19.30 Uhr. – SR Hagen (No).
Mögliche Aufstellung des FC Zürich: Brecher; Djimsiti, Nef, Kukeli, Koch; Cabral; Schneuwly, Buff, Chiumiento, Chermiti; Sadiku. – Abwesend: Alesevic, Kecojevic, Schönbächler, Yapi (alle verletzt). – Fraglich: Chikhaoui, Kukeli.